IMG_3427

Jean-Pierre Wils: „Verzicht und Freiheit“

Bereits der Untertitel dieses Buches, „Überlebensräume der Zukunft“, verweist auf den latent dystopischen Charakter des Inhalts. Jean-Pierre Wils, dessen Bücher „Der große Riss“ und „Warum wir Trost brauchen“ wir hier bereits besprochen haben, verzichtet in dem vorliegenden Buch auf die herkömmliche nüchterne Sachlichkeit und „Neutralität“ – was immer das in Krisenzeiten bedeutet – des Wissenschaftlers […]

Continue Reading 0
Cover

Alex Schulman: „Endstation Malma“

Nach Alex Schulmans hinreißendem Roman „Die Überlebenden“, in dem es um traumatische Kindheitserfahrungen dreier Brüder geht, und dem nicht weniger faszinierenden „Verbrenn all meine Briefe“, in dem Schulman der Beziehung seiner Großeltern nachgeht, war ich gespannt auf den 2022 auf Schwedisch erschienenen Roman „Endstation Malma“, den die Deutsche Verlagsgesellschaft 2023 auf Deutsch herausgegeben hat. Und […]

Continue Reading 0
2410_butler_3

Was „die“ Butler sah…

Der Titel der neuen Komödie in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt, „Was der Butler sah“, irritiert in sofern, als es diesen Butler im Stück weder als Person noch als Erwähnung gibt. Doch wenn man das Geschlecht in „die Butler“ ändert, wird ein Schuh daraus. Vor fünfzig Jahren hätte Judith Butler ihre bekannt Empörung über toxische […]

Continue Reading 0
COver Aus dem Haus

Miriam Böttger: „Aus dem Haus“

Der Debütroman „Aus dem Haus“ von Miriam Böttger hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Sie, bzw. die Erzählerin, schildert die Schwierigkeiten ihrer Eltern, mit ihrem Leben zurechtzukommen, und deren Unfähigkeit, zufrieden, geschweige denn, glücklich zu sein. Aus der Sicht der erwachsenen Tochter erscheinen die Eltern eher wie stets nörgelnde Kinder, die nie mit dem zufrieden sind, […]

Continue Reading 0
2410_atlas_ki

Kate Crawford: „Atlas der KI“

Kate Crawford arbeitet sowohl als KI-Professorin der UCLA als auch als Forschungsleiterin auf diesem Gebiet bei Microsoft Research. Man könnte also annehmen, in dem vorliegenden Buch eine engagierte, zukunftsweisende Einordnung dieser neuen und viel diskutierten Technologie vorzufinden. Doch weit gefehlt: Cate Crawford beleuchtet ihren Gegenstand ausschließlich aus einer grundsätzlich kritischen Sicht, die die Grenze zur […]

Continue Reading 0
2410_spielerin

Isabelle Lehn: „Die Spielerin“

In den 90er Jahren zieht die Protagonistin A. nach einem bürgerlichen Leben in der niedersächsischen Provinz nach Zürich. Ihren Freund, der auf Heirat, Hausbau und Kinder mit ihr gesetzt hatte, stößt sie mit ihrer plötzlichen Laune, einen gut bezahlten Job bei einer Schweizer Bank anzunehmen, vor den Kopf und beendet damit die Beziehung. Ein neuer […]

Continue Reading 0
2410_laredo

Arno Geiger: „Reise nach Laredo“

Im Spanien des 16. Jahrhunderts reiten zwei männliche Personen auf einem Pferd und einem Maulesel durchs Land, der eine ein weltfremder Mann aus hohem Stande, und der andere ein fröhlicher Junge. Kennen wir das nicht, und liegen uns da nicht sofort zwei Namen auf der Zunge? Sicher war sich Arno Geiger der Analogie zu Don […]

Continue Reading 0
Cover Zauberhafte Aussichten

Stella Benson: „Zauberhafte Aussichten“

„Dies ist kein echtes Buch. Es handelt weder von echten Menschen, noch sollte es von echten Menschen gelesen werden. Jedoch sind bereits so viele echte Bücher in der Welt, … dass ein kleines abwegiges Buch wie dieses, das für eine magisch veranlagte Minderheit geschrieben wurde, wohl kaum … als allzu forscher Eindringling betrachtet werden kann.“ […]

Continue Reading 0
2410_rama_1_kl

Carol Rama – originelle Autodidaktin

Die Frankfurter Kunsthalle Schirn widmet derzeit einer wenig bekannten Künstlerin des 20. Jahrhunderts ein eigene Ausstellung – Carol Rama. Die Italienerin kam im Jahr 1918 in Turin als Tochter eines Unternehmers der KFZ- und Fahrradbranche zur Welt. bereits als Jugendliche ist sie künstlerisch tätig, bricht jedoch ihr Akademie-Studium früh ab, um autodidaktisch zu arbeiten. „Figura“, […]

Continue Reading 0
2410_orpheus_1

Die Tragik des Genies

Nach zwölf Jahren findet Christoph Willibald Glucks Oper „Orpheus und Eurydike“ wieder auf die Bühne des Staatstheaters Darmstadt zurück, jetzt in der Fassung von Hector Berlioz auf Französisch und in der Inszenierung von Sören Schuhmacher. Während die Inszenierung von 2012 eine historische Aufführungspraxis in den Vordergrund rückte, steht bei Schuhmacher die Künstlerpersönlichkeit des Orpheus im […]

Continue Reading 0