Archive | Schauspiel

Abort als Allegorie

Werner Schwabs „Präsidentinnen“ in der Werkstatt des Staatstheaters Darmstadt. Die fäkale Seite des Lebens hat die Menschen schon immer fasziniert, gerade weil sie – wie auch bei den mit den Hinterbeinen kratzenden Tiere – diesen Bereich tabuisieren. Vom Kleinkind bis zum Dichter – etwa Günther Grass – zieht sich die intensive verbale Beschäftigung mit den […]

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Alter Mythos in neuem Gewand

Joanna Laurens´ „Die drei Vögel“ in einer Inszenierung des Staatstheaters Darmstadt Die griechische Mythologie erweist sich auch heute noch als unerschöpfliche Fundgrube für Autoren und Theatermacher, bringen sie doch elementare menschliche Erfahrungen in so schlichter wie wuchtiger Form zum Ausdruck. So auch in dem Fragment „Tereus“ des großen griechischen Tragikers Sophokles, das unerfüllte Leidenschaft, Gewalt […]

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Hedda_Gabler_2

Ibsens „Hedda Gabler“ im Staatstheater Darmstadt

Das ausgehende 19. Jahrhundert trug bei aller bürgerlichen Wohlanständigkeit oder gerade wegen der alles regulierenden Konventionen die Sprengkraft einer neuen Zeit in sich. Dass diese sich nur über politische Groß-Katastrophen gegen alte Strukturen durchsetzen konnte, ist historisch gesehen verständlicher als es dem rational denkenden Menschen nachvollziehbar erscheint. In diese Zeit fallen auch die Dramen der […]

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Bernd Ripken (Hubert) und Franziska Geyer (Sonja)

Der schmale Grat menschlicher Nähe

Yasmina Rezas Satire „Drei Mal Leben“ in Darmstadt. „Sonja rennt“ könnte der Übertitel dieser Rezension ebenso lauten, denn sowohl von Edward Albees Zerfleischung zweier Ehepaare als auch von dem Film mit drei verschiedenen Entwicklungen der selben Ausgangssituation hat dieses Stück etwas „geerbt“. Das Wiesbadener Schauspiel hat das Kammerspiel der Autorin von „Kunst“ inszeniert und am […]

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Das Böse als Burleske

Shakespeares Mörderdrama „Macbeth“ in Darmstadt neu inszeniert Wie leicht scheint es doch dem oberflächlichen Besucher, ein weltweit bekanntes und tausende Male aufgeführtes Werk der Weltliteratur zu inszenieren, das seine Akzeptanz beim Publikum sozusagen bereits vor sich her trägt. Es scheint ein sicheres Spiel zu sein, und doch, wie schwer ist es, der ausdrücklichen oder unausgesprochenen […]

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Hölle, Tod und Teufel in Multimedia

Bulgakows „Der Meister und Margarita“ in der Berliner Volksbühne. Für Theatermacher stellt die szenische Darstellung großer epischer Werke der Weltliteratur immer wieder eine Herausforderung dar, gewähren doch gerade sie ihnen die Freiheitsgrade, über die sie in den Theater- stücken wegen der bereits für die Bühne vorgefertigten Dialoge und Szenen nur in begrenztem Maße verfügen. Romane […]

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Ist ja auch egal…..

Einer der meist zitierten Sätze in diesem Schauspiel lautet „Ist ja auch egal…..“, mit kleinen Variationen und Verzierungen, und drückt damit auch gleich das Credo der dargestellten Gesellschaft aus, die nichts mehr ernst nimmt, sich für nichts engagieren kann und dennoch – oder gerade deswegen – am Leben leidet. Britta Hübel (Irina), Gabriele Drechsel (Olga) […]

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Die Ambivalenz von Recht und Rache

Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ in Darmstadt. Shakespeares von leichtlebigen Liebeshändeln eingerahmte Geschichte vom raff- und rachsüchtigen Juden Shylock bietet sich geradezu an für eine affirmative, das „gesunde Volksempfinden“ antezipierende Inszenierung, wie wir sie von französischen Stücken à la Molière kennen. Ein mieser kleiner Geldhändler erhält für seine geradezu perversen Rachegelüste von der Gesellschaft die passende […]

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Entwurf des Bühnenbildes

Kindfrau statt Kriegerin

Heinrich von Kleists „Penthesilea“ im Frankfurter Schauspiel. Von dem personellen Wechsel an der Spitze des Frankfurter Schauspiels hatten sich viele einen Aufbruch zu neuen Ufern und alten Stärken erhofft. So erwartete man im Rhein-Main-Dreieck gespannt die Premieren der neuen Saison. Immerhin hatte sich die Intendanz mit Heinrich von Kleists „Penthesilea“ viel vorgenommen. Das als schwer spielbar […]

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Fröhliche Renaissance der Commedia dell´arte

Commedia dell´arte – das war das vergnügliche, improvisierte Theater im Italien der Renaissance um Alltagsgeschichten und typische Vertreter der damals repräsentativen Stände. Meist handelten die kaum durchstrukturierten Stücke von Liebe, Verwechslung, Raffgier und listigen oder tölpelhaften Bediensteten. Carlo Goldoni (1707-1793) hat dieser Gattung mit dem Lustspiel „Diener zweier Herren“ ein Denkmal gesetzt. Der Pantalone – […]

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