Archive | Schauspiel

Sibylle Canonica, Michael von Au, Sunnyi Melles, Stefan Hunstein

Wer hat Angst vor Yasmina Reza?

Yasmina Rezas Dekonstruktionskomödie „Der Gott des Gemetzels“ im Münchner Residenztheater. Ein bekanntes Beispiel für die Chaos-Theorie ist der berühmte Schmetterling, dessen Flügelschlag irgendwo in China eine weltumspannende Katastrophe auslösen kann. Überträgt man diese Theorie vom global-physikalischen in den lokal-psychologischen Bereich, so landet man bei der Suche nach Beispielen fast zwangsläufig bei Yasmina Reza. Sie ist […]

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Peer Gynt, von Henrik Ibsen, Staatstheater Darmstadt, Premiere 13.10.07
Inszenierung: Axel Richter, Bühne und Kostüme: Klaus Noack
mit Iris Melamed, Sonja Mustoff, Maika Troscheit, Diana Wolf, Matthias Kleinert, Bild: Gustl Meyer-Fürst (Peer III), Klaus Ziemann

Trilogie an einem Abend – eine Gratwanderung

Man könnte mit Ibsens „Peer Gynt“ problemlos drei Theaterabende füllen, nicht nur wegen der schieren Länge, sondern auch wegen der dreiteiligen Struktur dieses geradezu „faustischen“ Stücks. Doch aus nahe liegenden Gründen – wer schaut sich schon drei Abende lang norwegische Nationalsagen an? – hat die Dramaturgie entschieden, alle drei Teile in einer Inszenierung zusammenzufassen. Auch […]

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Aus dem Leben eines Taugenichts , Inszenierung Laura Bombonato
mit Volker Muthmann Premiere 1. Juni 2007 Staatstheater Darmstadt, Intendanzgärtchen

Akrobatisches Solo für einen Schauspieler

Wenn ein Schauspieler einige Jahre erfolgreich an einem Theater gespielt, sich dort wohlgefühlt und schließlich die Gelegenheit zum Sprung an ein größeres Theater erhalten hat, so mag es sich ergeben, dass er sich bemüßigt fühlt, sich mit einer besonderen Darbietung von seinem Publikum zu verabschieden. Nicht immer bietet sich die Gelegenheit dazu, doch im Falle […]

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Uwe Zerwer (Kurfürst) und Volker Muthmann

Der Albtraum des Prinzen Friedrich von Kleist

Heinrich von Kleists „Der Prinz von Homburg“ im Staatstheater Darmstadt. Die eigentliche Tragik des Heinrich von Kleist war, dass er, aus einer alten Militärfamilie stammend, selbst den Soldatenberuf ergriff, obwohl sich sein ganzes Wesen dagegen sträubte. Von höchster Sensibilität und ausgeprägter literarischer Begabung, hasste er diesen Beruf dermaßen, dass er den Dienst bald quittieren musste […]

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Es ist etwas faul im Staate D…. 

Uraufführung von Robert Menasses „Paradies der Ungeliebten“ im Staatstheater Darmstadt Das berühmte Zitat aus dem „Hamlet“ in der Titelzeile dieser Rezension trifft nur zum Teil zu, stammt das Stück doch von einem Österreicher, der es dort leider nicht auf die Bühne bringen konnte. Also müsste man das „D“ eigentlich gegen ein „Ö“ austauschen, denn die […]

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Hanns Jörg Krumpholz und Katharina Waldau

Ein Schauspieler ist ein Schauspieler ist ein Schauspieler…

Yasmina Rezas „Ein spanisches Stück“ als Gastspiel des Staatstheaters Wiesbaden in Darmstadt. Die Koinzidenz der Ereignisse springt geradezu ins Auge, bleibt jedoch reine Koinzidenz: einen Tag, bevor in den Darmstädter Kammerspielen Schauspieler Hannsjörg Krumpholz als namenloser Schauspieler eine Tirade über die grundsätzliche Feindschaft zwischen dem Schauspieler und seinem Publikum (und damit auch der Kritik) vom […]

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Witz, Ironie und tiefere Bedeutung

Übersetzungen von Theaterstücken aus einer in eine andere Sprache bringen so ihre Schwierigkeiten mit sich, vor allem, wenn es sich um Komödien von so kreativen Sprachkünstlern wie Oscar Wilde dreht. Dessen Stücke stecken voller Wortspiele, die ihre komödiantische Kraft am stärksten in der Muttersprache entfalten, hier dem Englischen. Eine Übersetzung kann diese Wortspiele dabei nur […]

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Staatstheater Darmstadt
Premiere: 24. 9. 2005
Friedrich Schiller nach Carlo Gozzi
Turandot, Prinzessin von China
Regie: Axel Richter
Ausstattung: Klaus Noack
Musikalische Leitung:
Michael Erhard
Mit:
Hubert Schlemmer (Altoum)
Iris Melamed (Turandot)
Christina Kühnreich (Adelma)
Britta Hübel (Zelima)
Gabriele Drechsel (Skirina)
Uwe Zerwer (Barak)
Leander Lichti (Kalaf)
Klaus Ziemann (Timur, Ismael)
Harald Schneider (Tartaglia)
Gerd K. Wölfle (Pantalon)
Tom Wild (Truffaldin)
Stefan Schuster Brigella)

Iris Melamed (Turandot)

Vom mythischen Märchen zum Emanzipationsdrama

Der Mythos vom stolzen Mädchen, das alle Freier abweist und deshalb schließlich – natürlich von den Männern – bestraft und domestiziert wird, zieht sich durch die Märchen aller Epochen, im deutschen Sprachraum im „König Drosselbart“. Dieses von männlichen Angstphantasien dominierte Thema findet sich – in Gestalt der Prinzessin Turandot – auch im chinesischen Legendengut. Hier […]

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Moors Räuberbande mit Karl in der Mitte

Rock´n Rap Gang statt Räuberbande

Schillers „Räuber“ in einer unkonventionellen Inszenierung des Schauspiels Frankfurt. „Franz heißt die Kanaille“ – ein Kernsatz in Schillers Jugendwerk, der das Wesen des Franz Moor und den Konflikt auf den Punkt bringt. Jüngere Leser werden den Begriff „Kanaille“ vielleicht nicht (mehr) kennen: er bezeichnet einen äußerst miesen Charakter, der vor keiner Untat zurückschreckt; und so […]

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Die Banalität der Revolution

Georg Büchner, jung gestorbener Revolutionär in Worten und Gedanken, ist vor allem in seiner Heimatstadt Darmstadt im Laufe der Jahre zum Klassiker geronnen. Seine Interpretation der französischen Revolution in „Dantons Tod“ hat sich in einem solchen Maße als literarisch abgeklärte Darstellung und Analyse der Pariser Ereignisse etabliert, dass oftmals der revolutionäre Impetus des Werkes und […]

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