Das Schauspiel des Staatstheaters Darmstadt zeigt das Mini-Musical „Paradies. Spiel mir das Lied vom Anfang“. Wenn man die Mitmenschen mit der überraschenden Frage konfrontiert, was sie sich unter dem Paradies vorstellen, erntet man lächelnde Ratlosigkeit. Zwar benutzt man den Begriff gerne in Redewendungen aller Bedeutungsschattierungen, aber eine ernsthafte Vorstellung ist damit meist nicht verbunden. Daher […]
Archive | Schauspiel
Straßentheater im Abonnementsambiente
Die neue Schauspieltruppe des Staatstheaters Darmstadt bringt William Shakespeares „Der Kaufmann von Venedig“. Zwölf Jahre ist es her, dass Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ in Darmstadt zu sehen war. Nun hat es die Schauspieltruppe des neuen Intendanten als eines der ersten Stücke auf die Bühne gebracht. Schon die erste Szene dieser Inszenierung zeigt, wohin die Reise […]
Abschied mit Klassik und wehmütigen Liedern
Das Schauspiel des Staatstheaters Darmstadt verabschiedet sich nach zehn Jahren mit dem Programm „Wir haben fertig“. Im Jahr 2004, mit dem Einzug des neuen Intendanten John Dew, übernahm Martin Apelt das Schauspiel des Staatstheaters Darmstadt. Mit ihm kamen eine Reihe von Schauspielern, die auch heute noch zum festen Stamm des Hauses gehören. Manche gingen, andere kamen […]
Ein selbstreferentieller Abschied vom Theater
Die Kammerspiele des Staatstheaters Darmstadt zeigen Wolfgang Hofmanns „Herr Veder und Herr Ziemann reisen nach Arkadien. Madame will nicht mit“. Aart Veder und Klaus Ziemann sind Mitglieder des Darmstädter Schauspiel-Ensembles, das nach zehn Jahren gemeinsamer Auftritte in großen und kleinen Dramen nun – anlässlich des Intendantenwechsels – vor seiner Auflösung steht. Die beiden werden in den […]
Dekonstruktion einer Beziehung
Das Staatstheater Darmstadt zeigt in den Kammerspielen Fausto Paravidinos Einakter „Exit“. Zum Ende der Saison und der Ära der ablaufenden Intendanz präsentierte Schauspieldirektor Martin Apelt noch einmal eine deutschen Erstaufführung. In seinem 75minütigen Einakter „Exit“ zerlegt der römische Schauspieler, Regisseur und Theaterautor Fausto Paravidino die Beziehung eines Paares nach allen Regeln der Kunst. Dabei lässt er die beiden […]
Tschechov gegen den Strich gebürstet
Das Berliner „Maxim Gorki Theater“ inszeniert Anton Tschechovs „Kirschgarten“ als Berliner Migrantendrama. Als Besucher der Wiesbadener Maifestspiele fragte man sich, warum während dieser Festspiele angesichts der Flut in Frage kommender Theaterstücke gleich zwei Stücke des russischen Autors Anton Tschechov auf dem Programm standen, „Onkel Wanja“ in einer Inszenierung des Wiener Burgtheaters und „Der Kirschgarten“ vom […]
Die Leere zwischen Trauma und Zukunftswahn
Das Staatstheater Darmstadt inszeniert Maxim Gorkis „Kinder der Sonne“. Was bringt man am Ende einer zehnjährigen Theater-Ära auf die Bühne? Wie verabschiedet sich ein Ensemble, das sich in wenigen Wochen in alle Himmelsrichtungen zerstreuen wird? Wie wird man der Abschiedsstimmung gerecht? Man könnte ein rauschendes Abschiedsfest auf der Bühne veranstalten, etwa mit komödiantisch überbordendem Boulevard-Theater, […]
Rasender Stillstand in den Niedergang
Das Burgtheater Wien zeigt bei den Wiesbadener Maifestspielen Anton Tschechovs „Onkel Wanja“. Bereits die erste Szene bringt in einer Art „Trailer“ die Kernaussage des Stücks zum Ausdruck. Vor einer schäbigen Stallwand, die eher einer Garagenlandschaft einer heruntergekommenen Vorstadt gleicht, zieht sich eine die Bühne ausfüllende Hausfassade aus Fenster- und Türöffnungen hin, durch die die Darsteller auf […]
Schlechte Freunde, gute Feinde
Das Staatstheater Darmstadt zeigt Michael Frayns historische Dokumentation „Demokratie“. Eigentlich sollte man in einer Rezension nicht zwei unterschiedliche Inszenierungen ein und desselben Stückes vergleichen. Zu beliebig sind die Vergleichsobjekte – bisweilen nur durch zeitliche Nähe verbunden – und zu unterschiedlich die Ansätze, und oftmals dienen solche Vergleiche nur der Herabsetzung der einen und der Heraufsetzung […]
Die Drei von der Traumtankstelle
Die „Barfestspiele“ des Staatstheaters Darmstadt zeigen Oliver Schmaerings „Trailer für eine nahe Zukunft“. Drei Frauen in hellen Kleidern verschiedener Epochen des 20. Jahrhunderts treffen sich und klagen in einer Art Gruppen-Monolog über ihr langweiliges, perspektiveloses Leben in dem kleinen Ort Kaffstadt – nomen est omen. Nicht zufällig erinnert der Ortsname beim flüchtigen Zuhören an „Kapstadt“, […]