Das Staatstheater Darmstadt bringt Albert Sánchez Piñols Roman „Im Rausch der Stille“ auf die Bühne. Nach Flauberts „Madame Bovary“ findet in der neuen Spielzeit bereits der zweite Roman seinen Weg auf die Theaterbühne. In Piñols Roman geht es konkret um einen irischen Freiheitskämpfer, der des Mordens und Kämpfens überdrüssig ist und sich für ein Jahr als […]
Archive | Schauspiel
Ogottogott – richtig verrückt!
In den Kammerspielen des Staatstheaters zündet die Komödie „Geld und Gott“ ein Feuerwerk aus Witz und Frechheit. Der Titel „Geld und Gott“ suggeriert eine Satire – oder auch Komödie – über Religion und Habgier, gerne auch mit einem erhobenen Zeigefinger gegen den bösen Kapitalismus. Und dieses alliterierende Begriffspaar bietet auch viele gute Ansätze für bitterböse Assoziationen […]
Die Leiden der Kind- und Elternschaft
Die Jugenddokumentation „Dieses Kind“ in der Theaterwerkstatt des Staatstheaters Darmstadt. Das Staatstheater Darmstadt hat unter der neuen Intendanz die „Theaterwerkstatt“ eingeführt, in der – im Gegensatz zum „Jugendclub“ in der Ära davor – Theaterliebhaber und Laienschauspieler aller Altersklassen mitspielen können. Als erstes Stück dieser Saison hat sich Regisseurin Beata Anna Schmutz das Stück „Dieses Kind“ […]
Keine Lehre aus der Leere
Das Staatstheater Darmstadt inszeniert Samuel Becketts „Warten auf Godot“. Eine Vorweg-Anmerkung scheint aus gegebenem Anlass angebracht: die vier männlichen Rollen dieses Stückes wurden ausnahmslos von männlichen Darstellern gespielt. Das Theater kehrt zumindest in dieser Inszenierung zu den üblichen Besetzungsregeln zurück, wie immer man das beurteilen mag. Becketts wohl berühmtestes und durchaus kontrovers interpretiertes Theaterstück – […]
Düstere Metaphern zum Karfreitag
Das Staatstheater Darmstadt präsentiert einen „Kafka-Abend“ mit zwei für die Bühne aufbereiteten Texten des Prager Außenseiters. Franz Kafka gehört zum Bildungskanon deutscher Abiturenten, obwohl es höchst fragwürdig ist, gerade diesen schwierigen, an komplexen Metaphern und Assoziationen reichen Autor vom Leben noch unbeleckten jungen Menschen vorzusetzen. Doch je älter man wird, desto mehr entschlüsseln sich Kafkas Texte, und nicht […]
Hitchcock-Thriller in Arheilgen
Die „Neue Bühne Darmstadt“ inszeniert Daphne du Mauriers Klassiker „Rebecca“. Die guten alten Schwarzweiß-Filme waren ein probates Mittel, um schleichendes Grauen darzustellen. Gerade die Reduzierung der Farben und die fast naive Aneinanderreihung der einzelnen Szenen verdeutlichten die Diskrepanz zwischen der naiven Sicht der Menschen auf die Realität und dem Ungeheuerlichen, das sich hinter der meist […]
The Insanity of Science: the Search for Truth, Status, and Egoism
Needle into the eye – Issac Newton’s experiment on light’s consistency at the English Theatre Berlin It is a challenging task to take the world of science as a base for a scenic play. Not only because it is hardly achievable to bring complex research matters across in a facile way so that they are intuitively […]
Komprimierter Klassiker der Moderne
Das Schauspiel Frankfurt präsentiert im Bockenheimer Depot eine stark gekürzte Version von Maxim Gorkis „Nachtasyl“. Maxim Gorki, selbst im Elend aufgewachsen und bereits früh verwaist, beschrieb 1902 in diesem Stück die katastrophalen sozialen Verhältnisse im zaristischen, vorrevolutionären Russland am Beispiel eines Nachtasyls, in dem die Verlierer der Gesellschaft ein erbärmliches Leben führen, von früheren Zeiten träumen und […]
Ein Spiel wider die Erwartungshaltung
Das Staatstheater Darmstadt bringt William Shakespeares „Romeo und Julia“ in ungewohnter Form auf die Bühne. Natürlich geht man mit einer gewissen Erwartungshaltung ins Theater, wenn ein Klassiker gegeben wird. Wenn es sich darüber hinaus auch noch um „Romeo und Julia“, die Liebestragödie schlechthin, handelt, sind stereotype Assoziationen um so stärker geweckt. Selbst wer offen ist […]
Groteske statt Psycho-Drama
Die Kammerspiele des Staatstheaters Darmstadt inszenieren Klaus Manns „Geschwister“. Diese Inszenierung stand von vornherein unter einem schlechten Stern. Grundlage des Theaterstücks des jungen Klaus Mann, in dem dieser im Jahr 1930 seine Pariser Erfahrungen verarbeitete, ist Jean Cocteaus Roman „Les Enfant terribles“, eine verzwicktes psychologisches Drama um das verwaiste Geschwisterpaar Paul und Elisabeth, das in einer gemeinsamen Wohnung lebt. […]