Archive | Theater

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Von der Melancholie zur Ekstase

Ein leerer Bühnenraum begrüßt das Publikum des Großen Hauses zur Aufführung von „Last Work“ des Israelis Ohad Naharin – groß und tief. Im Hintergrund läuft eine junge Frau im blauen Kleid mit weit ausgreifenden Schritten in einem konstanten Rhythmus. Rechts und links der Bühne Laufboxen wie bei einem Pferderennen, aus denen einzelne Tänzer oder Tänzerinnen […]

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Die Liebe in den Zeiten der Ironie

Schon das Bühnenbild der Darmstädter Inszenierung von Moritz Rinkens Komödie „Wir lieben und wissen nichts“ unter der Regie von Judith Kuhnert begrüßt die Zuschauer mit geradezu plakativer Ironie. Pascal Seibicke hat dort ein bühnenbreites Bücherregal in grellem Gelb installiert, das seine intellektuellen Reclam-Titel – Spende des Verlags! – demonstrativ als Botschaft der Selbstverortung des Protagonisten […]

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Alte Dystopie – aktueller denn je

Die Seherin Kassandra sagte den Untergang Trojas voraus und gerann damit quasi zur antiken Ikone für apokalyptische Prophezeiungen. Im 20. Jahrhundert hat George Orwell diese Rolle insofern für die Gegenwart übernommen, als dass er, ähnlich wie Kassandra, weitgehend die Entwicklung richtig eingeschätzt hat. Sein Stück „1984“ aus dem Jahr 1948 (!) hat den totalen Überwachungsstaat […]

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Korrekter Klamauk ad juventutem

Die erste Premiere in der neuen Theatersaison übt stets eine gewisse Signalwirkung aus. „Wie lautet das Motto?“ und „Was bewegt uns?“ sind dabei die typischen Fragen. Dass das Staatstheater Darmstadt die Saison mit einem Jugendstück einläutet, ist im Sinne einer zukunftsorientierten Programmplanung durchaus nachzuvollziehen, denn hier spricht man bewusst die nächste Publikumsgeneration an. Aufgrund des […]

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Hochamt der Gefühle

Über die Schwächen vieler Opern-Libretti im Allgemeinen und der von Peter Tschaikowskys „Eugen Onegin“ im Speziellen haben wir bereits detailliert in der Rezension der Wiesbadener Inszenierung dieser Oper im Jahr 2004 nachgedacht. Diese Aussagen stehen auch heute noch, ja, es ließe sich sogar noch Einiges hinzufügen. Etwa, warum Onegins Absage an Tatjanas plötzliche Liebeserklärung ihm […]

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Intelligente Zerlegung einer Ikone

In der Theaterszene gilt seit einiger Zeit der Spruch, man könne heute keine klassischen Theaterstücke mehr im Original auf die Bühne bringen, da diese die wahren Probleme der Gesellschaft zu spiegeln nicht mehr in der Lage seien. Abgesehen von ihrer fragwürdigen Pauschalität enthält diese Aussage natürlich einen wahren Kern, den eine gelungene Inszenierung identifizieren und […]

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Fabian oder Der Gang vor die Hunde

Revue mit „Drei-Groschen“-Flair

In seinem Roman „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ aus dem Jahr 1931 beschreibt Erich Kästner ungeschminkt die Zustände im Berlin der ausgehenden 20er und beginnenden 30er Jahre. Hedonismus vor allem sexueller Prägung und weitgehender Verzicht auf jegliche Moralvorstellungen stehen dabei im Vordergrund. Dabei hatte der Autor in einem ersten Entwurf mit dem Titel „Gang vor […]

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Dämon Frau neu gedeutet

Frank Wedekind hat in seiner fünfaktigen Tragödie „Lulu“, entstanden aus den Romanen „Erdgeist“ und „Die Büchse der Pandora“, die heuchlerische Doppelmoral des wilhelminischen Deutschlands aufs Korn genommen. Die katholische Kirche hatte über zwei Jahrtausende die Sexualität tabuisiert und nicht zuletzt deswegen die Frauen aus dem liturgischen Dienst entfernt. Die Marienverehrung ist sozusagen die Kompensation in […]

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Scherz, Ironie und tiefere Bedeutung

Nein, es geht hier nicht um Christian Dietrich Grabbes Komödie, doch deren Titel passt wie gestochen auf Felix Krakaus neues Stück „Happy End (keine Garantie)“, das im Februar in Darmstadt seine Uraufführung feierte. Krakau nimmt in diesem Einakter etwa einstündiger Dauer die straßenklebenden Aktivisten der „Letzte[n] Generation“ und ihre Genossen von „Extinction Rebellion“ sowie deren […]

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Tanzabend mit Längen

Nach dem Ende des klassischen Balletts mit ausgreifend erzählten Geschichten hat es sich eingebürgert, Abendprogramme mit zwei unabhängigen Produktionen auszustatten, gerne auch von verschiedenen Choreographen. Im besten Falle hat man dabei den Vorteil, ein breiteres Spektrum tänzerischer Varianten abzudecken, was sich mit einer vorgegebenen, in sich geschlossenen Geschichte eher schlechter realisieren lässt. In anderen Fällen […]

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