Archive | Theater

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Ohnmacht, Obstruktion und Aufschrei

Die noch während der Uraufführung von „Oper Otze Axt“ des Kollektivs „Dritte Degeneration Ost“ im Staatstheater Darmstadt aufgekommene Idee des Rezensenten, die Initialen des Titels durch zirkuläres Verschieben im Alphabet auf die Abkürzung „DDR“ zurückzuführen, scheiterte leider an den syntaktischen Tatsachen. Der Gag wäre auch als Zufall zu schön gewesen und als Absicht zu platt. […]

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Starke Stimmen und große Gefühle

Richard Wagners „Tristan und Isolde“ lief vor zehn Jahren zum letzten Mal im Staatstheater Darmstadt, damals unter der Regie von John Dew, weshalb wir bezüglich der Handlung auf unsere damalige Rezension verweisen. Nun hat Eva-Maria Höckmayer diese Ikone der Wagner´schen Opernwelt erneut auf die Bühne des großen Hauses gebracht und, um es gleich zu sagen, […]

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Das Schwarze Loch der Bühne

Ein „Schwarzes Loch“ ist eine astrophysikalische Hypothese, die insofern unbeweisbar ist, als dieses Phänomen nicht beobachtet werden kann. Es handelt sich um einen Himmelskörper einer solchen Größe und Gravitation, dass er alles einfallende Licht schluckt, statt es zu reflektieren. Diese Eigenschaft trifft in gewisser Weise auch auf die Inszenierung des Filmklassikers „Interstellar: Zwischen den Sternen“ […]

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Eine Brecht´sche Tragödie

Eigentlich galt Arthur Miller als ein wenig überholt, da seine schriftstellerische Glanzzeit der 50er und 60er Jahre bereits verblasste und weil die sozialen und politischen Themen dieser Epoche seine Stücke prägten. Doch bei einer tiefer schürfenden Regie können diese Stücke völlig neue und zeitlose Kräfte entwickeln. Das ist in Eric de Vroedts Inszenierung des 1955 […]

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Ein emanzipatorischer Traum

Das Kindermärchen „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll entstand als spontane Erzählung für ein paar Kinder während einer Bootsfahrt. Daraus entwickelte der Autor die uns bekannte Geschichte des Mädchens, das unter sprechende Tiere geriet, die wiederum bereits auf sie als Retterin vor einer bösen Königin warteten. Im Laufe von eineinhalb Jahrhunderten ist diese Geschichte zu […]

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Surrealer Existenzialismus – oder anders herum

Die Ankündigung der Uraufführung des neuen Stückes „Interviews mit Bäumen“ von Michel Decar, der auch Regie führt, in den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt ließ einen esoterischen Abend mit weit ausladender Moralgeste vermuten, geht es hier doch um die Respektierung der Bäume als Lebewesen mit den gleichen Rechten und vergleichbarem Bewusstsein wie die Menschen. Doch weit […]

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Unser Erbe: Tax me if you can
von Helge Schmidt & Team
Uraufführung
 
Inszenierung: Helge Schmidt
Bühne & Kostüm: atelier LANIKA
Musik: Frieder Hepting
Licht: Oliver Porst
Video: Jonas Plümke
Dramaturgie: Cosma Corona Hahne
 
Auf dem Bild
Evelyn M. Faber, Sandrine Zenner, Franz Kemter, Felix Strüven, Martin Plass
 
Foto: Maximilian Borchardt
 
Unser Erbe: Tax me if you can
von Helge Schmidt & Team

Fotos: Maximilian Borchardt

Inszenierung: Helge Schmidt
Ausstattung: Lani Tran-Duc/Anika Marquardt
Musik: Frieder Hepting
Licht: Oliver Porst
Video: Jonas Plümke
Dramaturgie: Cosma Corona Hahne

Wie hältst Du´s mit der Steuermoral?

Diese abgewandelte Gretchenfrage steht als Motto über der Inszenierung von Helge Schmidts Kampfschrift „Unser Erbe: Tax me if you can“ im Staatstheater Wiesbaden. Die vom Regieteam um Helge Schmidt selbst als „Collage“ bezeichnete Bühnenversion eines durchaus relevanten gesellschaftlichen Anliegens geht der Frage nach der Gerechtigkeit in der Steuergesetzgebung und -anwendung nach und dekliniert das Thema […]

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Puppen sehen mit dem Herzen

Alle Jahre wieder leitet im Staatstheater Darmstadt die „Weihnachtsoper für die Familie“ die Adventszeit ein. Da haben einmal die Emotionen viel Spielraum auf der Bühne, und man muss nur zusehen, dass derer nicht zu viele werden wie etwa bei Dickens´ „Christmas Carol“. Das Staatstheater Darmstadt hat dieses Mal Antoine de Saint Exupérys symbolgesättigte Geschichte „Der […]

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Wilde Emotionen, wenig Logik

Der Roman „Der Ozean am Ende der Straße“ des britischen Autors Neil Gaiman beschreibt die Weltsicht eines kleinen Jungen mit viel Phantasie, der große Umbrüche im Familienkreise nicht verkraftet oder umdeutet und daran fast zerbricht. Die Rahmenhandlung lässt den Jungen als gealterten Mann anlässlich der Beerdigung seiner damaligen Freundin an den Ort seiner Kindheit zurückkehren, […]

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Die Dialektik des Flötenzaubers

Was kann man an Überraschung erwarten, wenn ein eher kleines Landestheater die weltweit meistgespielte Oper – Mozarts „Zauberflöte“ – inszeniert? Keine Überraschung oder Originalität, da schon alles gesagt scheint. Und doch steht man nach der Premiere dieses „Singspiels“ im ostwestfälischen Detmold überrascht und beeindruckt vor dem nun geschlossenen Vorhang – und keine Frage bleibt offen. […]

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