Archive | Konzert

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Endzeitliches Pathos – in Töne gegossen

Das Programm des 8. – und damit letzten – Sinfoniekonzerts des Staatstheaters Darmstadt kontrastierte deutlich mit dem hochsommerlichen Wetter: keine leichte, entspannende „Ausklangs“-Musik, sondern wahrlich schwere Kost. Nach Karlheinz Stockhausens elektronischer Komposition „Gesang der Jünglinge“ erklang Gustav Mahlers 3. Sinfonie in d-Moll. Dirigent des Abends war Johannes Harneit. Dirigent Johannes Harneit Die Erzeugung musikalischer Klänge […]

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Junge Männer an die Musikfront!

Als habe die Konzertdirektion des Staatstheaters Darmstadt die aktuelle Präsenz der Jugend – Stichwort „Rezo“ – geahnt, hatten sie das 7. Sinfoniekonzert der Jugend gewidmet. Das galt weniger den Komponisten der gespielten Werke – obwohl einer von ihnen nur 38 Jahre alt wurde – sondern dem Solisten und dem Dirigenten. Der Geiger Tobias Feldmann hat […]

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Ein seltsames Paar

Das 9. Kammerkonzert des Staatstheaters Darmstadt war ganz dem Streichquartett gewidmet. Dabei hatte sich das Tesla-Quartett ein auf den ersten Blick ungewöhnliches Programm zusammengestellt: Sergej Prokofjew und Joseph Haydn, deren Werke in schöner Spiegelsymmetrie (P – H – H – P) erklangen. Nicht genug dieser Symmetrie, dominierten an diesem Abend zwei Tonarten das Geschehen: F-Dur […]

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Die "Oslo Kammerakademi"

Sinfonische Musik aus Bläsermund

Im achtzehnten Jahrhundert waren Bläserensembles groß in Mode. Das lag einerseits daran, dass sie – im Gegensatz zu Streichinstrumenten – bei musikalischen Veranstaltungen in großen Sälen oder im Freien ausreichende Lautstärke bieten konnten, andererseits wohl auch daran, dass aufgrund der Militärmusik einfach ein größeres Angebot an Blasmusikern herrschte. So etablierte sich bald eine eigene Musikgattung, […]

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Was´n Kitsch!

Was ist eigentlich „Kitsch“? Das ist eine seit Jahrzehnten heiß diskutierte Frage, und eine beliebte und schlüssige Antwort darauf lautet: „Das, was die anderen gern hören“. Gern wird diese Zuschreibung auch als Totschlagsargument verwendet. Gernot Wojnarowicz, Konzertdirektor des Staatstheaters Darmstadt, hat sich diesen schillernden Begriff und seine spezielle Bedeutung in der Musik jetzt in seiner […]

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1902_kammerkonzert

Technik, Tempo und Temperament

Das 6. Kammerkonzert des Staatstheaters Darmstadt führte ein „No Name“-Ensemble auf die Bühne des Kleinen Hauses. „No Name“ in dem Sinne, dass hier fünf Musiker zusammen musizierten, die keinem etablierten Ensemble mit eigenem Markenzeichen, sprich einem Namen, angehörten. Jede und jeder ist ein Meister des jeweiligen Instruments, hat sich bereits eine Reihe von Preisen und […]

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Konzert komplexer Klänge

Nachdem das 3. Sinfoniekonzert und das zeitlich benachbarte 4. Kammerkonzert durch die Pianisten-Brüder Jussen eng gekoppelt waren, waren auch die jeweiligen Folgekonzerte am 17. und 20. Januar über das Violoncello eng verzahnt. Stand es im 5. Kammerkonzert ganz im Mittelpunkt, so bildete es im 4. Sinfoniekonzert drei Tage später den Kern des Solokonzertes. Der junge […]

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1901_kammerkonzert

Musik der Verinnerlichung

Die Barockmusik hat zwei Gesichter: den mal pompösen, mal gravitätischen Ausdruck der höfischen und – auch! – der geistlichen Musik auf der einen Seite und den verinnerlichten Blick des Volkes, der sich in der Kammermusik niederschlägt, auf der anderen. Diese Musik durchzieht der Grundton des Lamentos über das Leiden der Welt, der sich erst mit […]

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Noch einmal die Klavier spielenden Brüder Arthur und Lucas Jussen

Vive la musique francaise!

Bei der Festlegung des Programms für das 3. Sinfoniekonzert konnte man natürlich die politische Entwicklung in Europa nicht voraussehen, aber heute wirkt dieses Konzert wie eine aufmunternde Reverenz an die  französische Kultur und den schwer gebeutelten Präsidenten. Außerdem wollte man dem noch aus dem 19. Jahrhundert stammenden Vorurteil der Deutschen gegenüber der „welschen“ – vermeintlich […]

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1812_jussen

Vier Hände für ein Sacre

Im frühen 19. Jahrhundert waren Sinfoniekonzerte kostspielige Veranstaltungen, die sich nur wohlhabende Familien leisten konnten, soweit sie überhaupt in öffentlichen Räumen und nicht nur in Adelshäusern stattfanden. Außerdem waren solche Aufführungen meist auf größere Städte beschränkt. Mangels technischer Aufzeichnungen – Radio und Grammophon kamen erste gegen Ende des 19. Jahrhunderts – waren sinfonische Werke im […]

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