Angesichts der derzeitigen (geo)politischen Lage verwundert es nicht, dass sich die philosophische „Branche“ grundsätzliche Gedanken zum Wesen des Konflikts macht. Der Verfasser des vorliegenden Buches versteht sich nicht nur als Philosoph und politischer Theoretiker, sondern auch als engagierter Linker. In letzterer „Funktion“ geht er – wie könnte es anders sein! – hart mit den gestandenen […]
Archive | Sachbücher
Markus Gabriel: „Der Mensch als Tier“
Der Untertitel dieses Buches, „Warum wir trotzdem nicht in die Natur passen“, markiert sowohl die Sonderstellung der Spezies „homo sapiens“ als auch ihren bedrohlichen Charakter für eben diese Natur und folgerichtig die Notwendigkeit einer neuen Ethik. Das Buch besteht aus drei Teilen, die in gut philosophischer Manier logisch aufeinander aufbauen. Im ersten Teil tastet sich […]
Jean-Pierre Wils: „Identität oder nicht?
Der belgische Philosoph Jean-Pierre Wils, dessen Buch „Der große Riss“ wir hier besprochen haben, widmet sich in dem vorliegenden Sammelband dem aktuellen Thema „Identität“. Neben einem eigenen Beitrag sind dort auch bekannte Diskursteilnehmer wie Christoph Türcke oder Hans Joas vertreten. Um alle Aspekte der Identitätsfrage zu beleuchten, hat Wils das Buch in einen wissenschaftlichen Teil, […]
Felix Hartlaub: „Aufzeichnungen aus dem Führerhauptquartier“
Vor zwei Jahren haben wir an dieser Stelle das Buch von Matthias Weichelt über Felix Hartlaub vorgestellt, der von 1941 bis 1945 im Führerhauptquartier und – anfangs – an anderen Orten die Entwicklung des zweiten Weltkriegs aus der Sicht der deutschen Führung dokumentiert hat. Jetzt hat ebenfalls der Suhrkamp-Verlag die Notizen veröffentlicht, die Felix Hartlaub […]
Jens Balzer: „Ethik der Appropriation“
Der Autor steigt gleich mit einem Kontrast in das Thema ein. Zuerst beschreibt er nachvollziehbar die Liebe eines kleinen Jungen – wohl er selbst – zu Karl May und dessen fiktiven Figuren Winnetou und Old Shatterhand, um dann ins heutige Berlin zu springen, wo eine Bürgermeister-Kandidatin der Grünen auf die Frage nach ihren Kinderträumen den […]
Jonathan Rauch: „Die Verteidigung der Wahrheit“
Was ist Wahrheit? Mit dieser Frage setzen sich seit Platon und Sokrates Philosophen und andere Geisteswissenschaftler auseinander. Jonathan Rauch, US-amerikanischer Politologe und Journalist, geht in seinem Buch dieser uralten Frage unter dem Aspekt der zunehmenden Relativierung und Ablehnung einer allgemein verbindlichen Wahrheit nach. Dabei hat er natürlich die grassierende Sucht nach „alternativen“ oder „identitären“ Fakten, […]
Jörg Scheller: „(Un)Check Your Privilege“
Im Umfeld der von den USA nach Europa geschwappten Diskurse über die „Critical Race Theorie“ oder „Cancel Culture“ hat auch der Begriff des Privilegs eine völlig neue Färbung erhalten, zumindest innerhalb der Diskurskreise. Da diese sich jedoch, vor allem über den universitären Raum, immer weiter ausbreiten, greifen die neuen Begriffe immer weiter in den Alltag […]
Omri Boehm: „Radikaler Universalismus“
Der Untertitel dieses Buches des israelischen Philosophen lautet „Jenseits von Identität“. Damit ist zwar die Einordnung des Begriffs geklärt, doch Omri verzichtet über weite Strecken auf die Thematisierung des Identitätsdenkens. Erst am Schluss kommt er am Beispiel des israelisch-palästinensischen Konflikts darauf zu sprechen. Natürlich schwingt der gegenwärtige identitäre Diskurs in allen Ausführungen über den Universalismus […]
Gründen – Frauen schaffen Zukunft
Zwei Frauen, Claudia Lässig und Claudia Rankers, haben sich in jungen Jahren selbständig gemacht und leiten heute erfolgreiche Mittelstandsunternehmen. In dem von ihnen – zusammen mit der Professorin Dr. Nadine Kammerlander – herausgegebenen Buch stellen sie knapp vierzig weitere Frauen vor allem jüngerer Jahrgänge vor, die sich selbständig gemacht oder ein Unternehmen gegründet haben. Dabei […]
Matthias Heine: „Kaputte Wörter?“
Nahezu täglich erhöht sich die Zahl der Wörter der Alltagssprache, die aus irgendeinem Grunde – Rassismus, Ausgrenzung, Diskriminierung – als „tabu“ gelten. Dabei erfolgt die Indizierung nicht von einer staatlichen Stelle wie in Orwells „1984“, sondern von selbst ernannten Sprachwächtern, die ein breites Spektrum vom seriösen Sprachwissenschaftler bis zum selbsternannten Moralapostel abdecken. Erstaunlich ist dabei, […]