Bis kurz vor dem Ende dieses Buches fragt man sich als Leser, wie denn der Titel „Karl Marx beim Barbier“ zu deuten ist. Denn bis zu diesem Punkt berichtet der Autor von keinem einzigen Barbierbesuch. Sollte das rein metaphorisch oder gar enigmatisch gemeint sein? Dann jedoch geht er in Algier doch zum Barbier und lässt […]
Archive | Sachbücher
Erika Fatland: „Sowjetistan“
Die norwegische Journalistin Erika Fatland reist alleine durch das von ihr so benannte „Sowjetistan“, dass die ehemals zur Sowjetunion gehörigen Länder Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan, Kirgisistan und Usbekistan umfasst. Sie versucht, alte Traditionen der ursprünglichen Bevölkerung aufzuspüren, und betrachtet mit kritischem Blick, was die Sowjets diesen Ländern angetan haben. Die kommunistische Planwirtschaft hat Millionen von Menschen […]
Herfried Münkler: „Der Dreißigjährige Krieg – Europäische Katastrophe, deutsches Trauma 1618-1648“
Wir haben an dieser Stelle bereits ausführlich das Buch des englischen Historikers Peter H. Wilson über den Dreißigjährigen Krieg besprochen. Daher erübrigt es sich an dieser Stelle, den Inhalt des hier vorliegenden Buches zusammenzufassen. Beide Autoren gehen konsequent chronologisch vor und lassen keines der wichtigen Ereignisse dieses epochalen Krieges aus. Doch aus dieser Gegenüberstellung ergibt […]
Rüdiger Frank: „Unterwegs in Nordkorea“
Ein „Reiseführer“ durch Nordkorea wird vielen Lesern von vornherein als paradox, wenn nicht absurd erscheinen, ist dieses Land doch weithin als totalitär und isoliert bekannt. Aus der Perspektive von Touristen erfährt man meist Geschichten langjähriger Haftstrafen wegen lächerlicher Vergehen. Das Verhalten Kim Jong-Uns tut ein Weiteres, um die allgemeine und speziell die touristische Skepsis gegenüber […]
Ronen Bergman: „Der Schattenkrieg“
Über die Arbeit der Geheimdienste gerät aus nachvollziehbaren Gründen nicht viel an die Öffentlichkeit, von Pleiten und Pannen einmal abgesehen. Dieses Vakuum füllen dann oft Schriftsteller und Filmproduzenten mit meist unrealistischen Fiktionen à la „James Bond“, die eher omnipotente Individuen anstelle einer detailversessenen Organisation in den Mittelpunkt stellen. Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad ist in dieser […]
Paul Nizon: „Sehblitz – Almanach der modernen Kunst“
Der Autor bezeichnet die Textsammlung dieses Fachbuches als Kunstübungen. Viele entstanden in den späten fünfziger Jahren, kurz nach dem Ende seines Studiums. Er war noch jung und unerfahren und debütierte als Korrespondent des „Neuen Züricher Zeitung“. Ihn interessierten besonders die abstrakte Nachkriegskunst der „École de Paris“ sowie das „action painting“. Er fühlte sich beiden Richtungen […]
Larissa Wasserthal: „Happiness Alchemie – wie du dem Leben eine neue Richtung gibst“
Jan Lindmann (40), ist ein Manager bei einem Großunternehmen in Frankfurt am Main. Er hat einen guten Job und eine Familie, eine schicke Wohnung, ein tolles Auto, er fährt regelmäßig in Urlaub. Doch glücklich ist er nicht – mit seinen Mitarbeitern kommt er nicht zurecht, die Karriere stockt, mit dem Familienleben steht es nicht gut. […]
Laurenz Lütteken: „Mozart – Leben und Musik im Zeitalter der Aufklärung“
Über Wolfgang Amadeus Mozart sind im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte unzählige Biographien erschienen, von gefühligen „Wolferl“-Anekdoten über die „Bäsle-Briefe“ und musikalische Werkanalysen bis hin zu literarischer Bearbeitung. Da stellt sich natürlich die Frage, ob denn im Jahr 2017 noch eine weitere Mozart-Biographie nötig und erkenntnisreich sein kann. Um es gleich vorweg zu sagen: es […]
Hartmut Rosa: „Resonanz“
Hartmut Rosa beschreibt in seinem Sachbuch das problematische Weltverhältnis des heutigen Menschen. Der Steigerungszwang moderner Gesellschaften, begleitet von einer zwanghaften Beschleunigung, hat sich zu einem „circulus vitiosus“ entwickelt, der die kapitalistische Gesellschaft vor sich her treibt. Rosa glaubt jedoch, das das Gelingen des Lebens von der Art und Weise der Weltbeziehung abhängt. Er möchte mit […]
Peter H. Wilson: „Der Dreißigjährige Krieg“
In diesem Jahr jährt sich zum 400. Mal der Beginn eines Krieges, der nicht nur das halbe 17. Jahrhundert in Europa prägte, sondern neben Verwüstungen, Tod und Seuchen als quasi natürliche Folge auch große Skepsis gegenüber den angestammten Herrschern mit sich brachte und damit letztlich die Grundlagen für die Aufklärung legte. Der Oxforder Geschichtsprofessor Peter H. […]