Der Untertitel dieses voluminösen Buches suggeriert, dass es sich hier um eine breite und vor allem repräsentative Darstellung der deutschen Intellektuellenwelt während der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts handelt. Das trifft auch insofern zu, dass alle intellektuellen Schwergewichte von Adorno bis Zweig vorgestellt werden, ihre Bedeutung dabei jedoch abhängig ist von ihrer jeweiligen Beziehung zu […]
Archive | Bücher
L.P.Hartley: „Ein Sommer in Brandham Hall“
Der Roman „Ein Sommer in Brandham Hall“ von L.P. Hartley erschien im englischen Original erstmals 1953 unter dem Titel „The Go-Between“. Es gab inzwischen verschiedene deutsche Auflagen, aber der Roman geriet in Vergessenheit. Jetzt ist er im Eisele Verlag neu aufgelegt worden, und es hat sich gelohnt. „Ein Sommer in Brandham Hall“ erzählt aus der […]
Gabriele Tergit: „Effingers“
Der Roman „Effingers“ von Gabriele Tergit erschien zum ersten Mal 1951 im Verlag Hammerich & Lesser, nachdem zuvor viele Verlage, darunter Suhrkamp und Rowohlt, das Manuskript abgelehnt hatten, zum Teil unter fadenscheinigen Gründen, etwa wegen angeblichen Papiermangels. Eine zweite Auflagen erschien 1978. Danach geriet der Roman in Vergessenheit. Nun ist er im Mai 2019 von […]
Herbert Kapfer: „1919“
Vor etwas über einhundert Jahren, im November 1918, endete der Erste Weltkrieg durch den drohenden Zusammenbruch der deutschen Armee und die darauf folgende Revolution in Deutschland. Abdankung und Flucht des Kaisers, Auslieferung der deutschen Flotte an England und der vehemente Protest weiter Kreise – vor allem des Militärs – gegen den angeblichen „Verrat“ der Revolutionäre […]
Dörthe Huth: „Wertschätzung“
Dörthe Huth verspricht in diesem kleinen Taschenbuch mit nur knapp hundert Seiten, den Leser in dreißig Minuten mit dem Thema „Wertschätzung“ vertraut zu machen. Hierbei geht es um die Wertschätzung sich selbst und anderen gegenüber, aber auch um ihre Anwendung im privaten und beruflichen Umfeld. Wer sich hier auskennt und Wertschätzung lebt, übt sich in […]
Doris Knecht: „Weg“
Lotte ist weg, verschwunden! Niemand weiß, wo sie steckt. Das ist ungewöhnlich und beunruhigend, denn Lotte versendet normalerweise Lebenszeichen. Heidi, ihre Mutter, macht sich Sorgen und informiert Georg, Lottes Vater, von dem sie seit Jahren getrennt lebt. Lotte hat sich durch den Genuss von Drogen eine Psychose eingehandelt und muss seitdem Medikamente nehmen, um ihr […]
Jan Assmann: „Achsenzeit“
Es gehört zum europäischen Bildungskanon, dass etwa um die Mitte des ersten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung ein Umbruch in der geistigen und spirituellen Entwicklung der maßgeblichen Kulturen erfolgte. Dabei spielten die frühen griechischen Philosophen vor allem im logischen, die israelitischen Propheten im spirituellen Bereich eine wesentliche Rolle. Vor dieser Zeit hatte der Mythos das Leben […]
Peggy Mädler, Wohin wir gehen
In ihrem Roman „Wohin wir gehen“ begibt sich Peggy Mädler auf Spurensuche in zwei Familien. Es geht um Bewegungen, Bewegungen im Raum und in der Zeit, um den Verlust von Heimat und um die Suche nach den eigenen Wurzeln. Peggy Mädler macht diese Spurensuche fest an zwei Mädchenfreundschaften in zwei Generationen, die von der Kindheit […]
Sven Nordquist: „Spaziergang mit Hund“
Ein kleines Mädchen mit einer roten Kappe verabschiedet sich noch von seiner Oma, dann saust es los mit dem großen weißen Wuschelhund. Es geht am Bahnhof vorbei durch Phantasiewelten, in denen es tausend Sachen zu entdecken gibt: ein Wasserrohr, das eine Teekanne von oben mit Wasser befüllt, die wiederum einen Bach speist; eine Zugstrecke, die […]
Julian Barnes: „Die einzige Geschichte“
In dem Roman „Die einzige Geschichte“ von Julian Barnes steht wie in früheren Romanen das Thema Erinnerung hinter der Erzählung: Erinnerung als psychischer Prozess, dem wir nicht trauen können. Erinnerung verändert, verklärt, verdrängt Erlebnisse. Je älter wir werden, desto stärker verdichten sich Erinnerungen, je nach dem, welche Bedeutung und welche Auswirkungen die jeweiligen Ereignisse im […]