Jeder Bücherfreund kennt das Buch „1001 Nacht“, in dem der Erzähler bei Androhung der Todesstrafe den übellaunigen Herrscher unterhalten muss. Die von ihm erzählten Märchen zeichnen sich dabei durch epische Opulenz und äußersten Farbenreichtum aus. Der seit einem halben Jahrhundert in Deutschland lebende Syrer Rafik Schami setzt diesem Buchklassiker eine moderne Variante entgegen, die eher […]
Archive | Bücher
Dirk Schümer: „Die schwarze Rose“
Dieser historische Roman entführt die Leser nicht nur ins Avignon des frühen 14. Jahrhunderts, sondern ist auch als Verbeugung vor Umberto Eco und seinem Roman „Der Name der Rose“ zu verstehen, nicht zuletzt anhand des Symbols derselben Blume. Im Mittelpunkt steht der norddeutsche Dominikaner-Novize Wittekind, der etwa im Jahr 1327 mit seinem Meister – hier […]
Mark Aldanow: „Der Anfang vom Ende“
Der russische Exilautor Autor Mark Aldanow (1886 – 1957) war bisher bei uns nahezu unbekannt bzw. in Vergessenheit geraten. Umso verdienstvoller ist es, dass Aldanows Roman „Der Anfang vom Ende“ nun erstmals in der deutschen Übersetzung von Andreas Weihe bei Rowohlt erschienen ist. Aldanow gehörte zur Generation der russischen Exilautoren in New York, zu denen […]
Martin Suter: „Melody“
Tom Elmer ist ein erfolgreicher Student mit „Double Degree“: zwei Master-Abschlüsse in Jura, einer in Deutschland und einer am Londoner King´s College erworben. Nun will er nach New York gehen, um dort einen weiteren Abschluss zu erwerben. Sein wohlhabender Vater hat ihm alle Studiengänge finanziert, so dass Tom sich nicht um seinen Lebensunterhalt kümmern musste. […]
Teresa Präauer: „Kochen im falschen Jahrhundert“
Ein Paar lebt seit einiger Zeit in einem angesagten Viertel von Wien in einer neu angemieteten Altbauwohnung. Ein erst kürzlich angeschaffter dänischer Designer-Esstisch dient als Anlass für eine Abendeinladung an einige alte Freunde. Um von vornherein literarische Distanz zu schaffen, werden die Protagonisten nur funktional benannt: die „Gastgeberin“ und ihr „Partner“, der „Ehemann“ und die […]
Lisz Hirn: „Der überschätzte Mensch“
Menschengemachter Klimawandel zusammen mit einer ungebremsten Vermehrung der Weltbevölkerung lassen die Selbstauslöschung der Gattung Mensch eine durchaus nicht unwahrscheinliche Zukunftsaussicht werden. Die Wiener Philosophin Lisz Hirn untersucht unter diesen Randbedingungen die Stellung und Selbsteinschätzung des Menschen im Kontext seiner belebten und unbelebten Umwelt. Nach einem kurzen Prolog, der lakonisch den Bibelpsalm „Machet Euch die Erde […]
Ferdinand von Schirach: „Regen – Eine Liebeserklärung“
In der Literatur sind es nicht immer die dicken Wälzer, die das Werk eines Autors ausmachen, sondern oft kleine Bändchen, die es jedoch an Aussage in sich haben. Man denke nur an Wittgensteins „Tractatus“. Ähnlich gelagert, wenn auch vielleicht nicht ganz so tief gehend wie Wittgensteins Werk, ist Ferdinand von Schirachs neues Buch, dessen Titel […]
Matthias Naß: „Kollision“ – China und die USA
Der vollständige Untertitel dieses Buches lautet „China, die USA und der Kampf um die weltpolitische Vorherrschaft im Infopazifik“ und stellt damit fast schon eine Zusammenfassung dar. Die seriösen Tageszeitungen veröffentlichen im nahezu wöchentlichen Takt brisante Nachrichten und Hintergrundberichte über die machtpolitische Lage im pazifischen Raum, genauer gesagt: im weiten Dreieck zwischen China, (US-)Amerika und Australien. […]
Martin Walker: „Troubadour“
Dem fünfzehnten Fall von Kommissar Bruno liegen als politisches Thema die separatistischen Bestrebungen der spanischen Katalanen zugrunde. Martin Walker leitet deshalb seinen neuen Roman mit einem „Song für Katalonien“ von Joel Martin ein. Darin weist dieser auf die Poesie, die Lieder, die Kultur und die Träume der Katalanen hin. Eine besondere Attraktion beim diesjährigen Sommerfest […]
Blake Bailey: „Philip Roth: Biografie“
Roth habe ein „reiches Liebesleben“ gehabt, sei aber so redlich gewesen, dass er „zwei katastrophal ungeeignete Frauen heiratete“, urteilt der von Roth 2012 autorisierte Biograf in seinem sehr ausführlichen Prolog. Diese Zitate aus Blake Baileys Philip-Roth-Biografie kennzeichnen den Ansatz des Biografen: Ein zentrales Thema ist Roths Liebesleben und sein Verhältnis zu (Ehe-)Frauen, insbesondere sein Verständnis […]