Archive | Literatur

2106_ueber_menschen

Julie Zeh: „Über Menschen“

Mit diesem Buch zeigt die bekannte Autorin durchaus Mut, denn sie beschreibt die öffentlich schon festgelegte Sicht auf den immanenten Rechtsextremismus in der brandenburgischen Provinz aus einer ungewohnten und – für manche – nicht unbedingt hundertprozentig politisch korrekten Perspektive. Die Mittdreißigerin Dora entflieht der Berliner Corona-Krise und vor allem ihrem apokalyptisch moralisierenden Lebensgefährten Robert in […]

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2106_welt_versprachen

Romina Casagrande: „Als wir uns die Welt versprachen“

Romina Casagrande hat sich eines schwierigen Themas angenommen: der Schicksale der Schwabenkinder. Ab dem 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden hunderte von Kindern sehr armer Familien aus der Schweiz zu den Höfen Oberschwabens geschickt, um dort zu arbeiten. Die Kinder waren teilweise erst fünf Jahre alt. Es erwartete sie ein knallhartes Arbeitsleben ohne […]

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2105_Fluegel

Sue Monk Kidd: „Die Erfindung der Flügel“

Der Roman spielt in den Südstaaten der USA von 1803 bis 1838. Wir tauchen ein in das Leben reicher Gutsbesitzer in Charleston, South Carolina, die ein angenehmes Leben auf Kosten vieler schwarzer Sklaven führen. Die elfjährige Sarah erhält zum Geburtstag ein besonderes Geschenk, nämlich die zehnjährige Sklavin Hetty, „Handful“ genannt, die ihr als Dienstmädchen zur […]

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Judith Hermann: „Daheim“

„Daheim“ nennt Judith Hermann ihren neuen Roman und schlägt mit diesem Titel ihr zentrales Thema an: Was sind das für Menschen, die sich irgendwo daheim fühlen und Wurzeln schlagen können? Was treibt dagegen andere, nach neuen Orten aufzubrechen ohne das Bestreben, dort Wurzeln zu schlagen? Die einen suchen die Stabilität des Bekannten, nehmen dafür Einengung […]

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Sharon Dodua Otoo: „Adas Raum“

„Totope, März 1459 – In der längsten Nacht des Jahres klebte Blut an meiner Stirn, und mein Baby starb.“ So beginnt Sharon Otoos Roman „Adas Raum“, Geburt und Tod in einem Satz. Damit steigt Otoo ein in das Thema ihres Romans: die Unterdrückung und Ausbeutung der Frau in den letzten 500 Jahren bis in die […]

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2105_gretchen

Susanne Abel: „Stay away from Gretchen“

Tom Monderath ist ein ehrgeiziger Moderator beim Fernsehen. Er ist ehrgeizig, eitel und arbeitet im Übermaß. Da passt es überhaupt nicht in sein Konzept, dass seine alte Mutter Greta an Alzheimer erkrankt. Die Demenz macht sich schleichend bemerkbar, und Tom braucht einige Zeit, um zu realisieren, dass seine Mutter, die bisher alles alleine bewerkstelligt hat, […]

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Ottessa Moshfegh: „Der Tod in ihren Händen“

Ottessa Moshfegh lässt in ihrem 2021 auf Deutsch erschienenem Roman „Der Tod in ihren Händen“ die 72-jährige Vesta Guhl ihren eigenen Krimi entwerfen. Aber dieser Roman ist nur scheinbar ein Krimi, tatsächlich ist es eine Erzählung über Alter, Einsamkeit und zunehmenden Realitätsverlust. „Sie hieß Magda. Niemand wird je erfahren, wer sie ermordet hat. Ich war […]

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Laetitia Colombani: „Das Haus der Frauen“

Solène ist Rechtsanwältin und ihr aktueller Fall von Arthur Saint-Clair geht nicht zu ihrer Zufriedenheit aus. Gerade will sie ihrem Mandanten sagen, dass sie die Entscheidung des Richters nicht nachvollziehen kann, als Saint-Clair auf die Glasbrüstung zuläuft, sie überspringt und sich aus dem sechsten Stock des Gerichtsgebäudes zu Tode stürzt. Solène ist schockiert und fällt […]

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