Archive | Literatur

2209_nachmittage

Ferdinand von Schirach: „Nachmittage“

Dieses Buch trägt keine Gattungsbezeichnung, und das liegt nicht nur daran, dass es keine klassische Handlung aufweist oder andere typische Merkmale von Prosa oder Poesie vermissen lässt. Am ehesten könnte man es noch als Tagebuch bezeichnen, da es geschickt Fakten und Fiktion vermischt. Den Titel sollte man wörtlich nehmen und nicht metaphorisch deuten, denn von […]

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2209_sein_sohn

Charles Lewinsky: „Sein Sohn“

Zwei Totengräber heben ein Grab aus. Sie haben gut zu tun, denn die Cholera wütet im Frankreich des Ancien Régime und fordert viele Opfer. Charles Lewinsky bereitet die Leser bereits auf den ersten Seiten auf harte Kost vor. In der zweiten Szene beschreibt er eine echte Geburt im Hörsaal der Universität, sozusagen als Lehrmaterial. Während […]

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Cover Cafe der Unsichtbaren

Judith Kuckart: „Café der Unsichtbaren“

Judith Kuckarts „Café der Unsichtbaren“ ist ein eigentümlicher Roman. Es werden Geschichten erzählt, Kindheitserinnerungen ausgetauscht oder auch wieder durchlebt. Das Thema Zeit durchzieht den ganzen Roman: Welche Bedeutung hat die Vergangenheit für den Einzelnen, wie stehen aktuelle Begegnungen mit Begegnungen der Kindheit in Zusammenhang? Ist es so, dass im Leben alles zusammenhängt, dass uns unsere […]

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Nino Haratischwili: „Das mangelnde Licht“

Von dieser Autorin haben wir bereits den Roman „Das achte Leben“ vorgestellt, der eine georgische Familiengeschichte des 19. Jahrhunderts widerspiegelt. In dem neuen Roman schließt Nino Haratischwili zeitlich an den Vorgänger an, ohne jedoch das Personal zu übernehmen. Man darf aber dennoch einen starken biographischen Hintergrund vermuten, da die emotionale Eindringlichkeit der Geschichte auf intensives […]

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2208_isidor

Shelly Kupferberg: „Isidor“

Shelly Kupferberg erzählt in Bruchstücken die Lebensgeschichte ihres Urgroßonkels Isidor. Dieser war eine schillernde Persönlichkeit im Wien der 1930er Jahre. Shellys Großvater Walter berichtete im Familienkreis, wie er in der besagten Zeit sonntags zum Mittagessen in das Palais des Onkels Isidor eingeladen war. Dort ging es hochherrschaftlich zu, und Leute von Rang und Namen der […]

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Cover Überleben

Tsitsi Dangarembga: „Überleben“

Der Roman „Überleben“ der aus Simbabwe stammenden Autorin Tsitsi Dangarembda erschien bereits 2018 auf Englisch unter dem Titel „This Mournable Body“, seit 2021 liegt er nun auch auf Deutsch vor. Tsitsi Dangarembga erhielt im Oktober 2021 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für ihr Werk, in dem sie sich für die Frauen in Afrika einsetzt. „Überleben“ […]

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PAradies, Cover

Abdulrazak Gurnah: „Das verlorene Paradies“

Als Abdulrazak Gurnah 2021 den Nobelpreis für Literatur erhielt, war der tansania-stämmige Autor bei uns nahezu unbekannt. Keines seiner Bücher war in deutscher Übersetzung erhältlich. Wer sofort einen seiner Romane lesen wollte, musste auf das englische Original zurückgreifen, das bereits  1994 in Großbritannien erschienen ist. Gurnahs Familie gehörte der muslimisch-arabischen Minderheit auf Sansibar an, wo […]

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2207_schallplattensommer

Alina Bronsky: „Schallplattensommer“

Maserati lebt bei ihrer Großmutter und betreibt mit ihr eine Gartenwirtschaft in Ferienregion Brandenburgs. Es gibt ausreichend Gäste, und Omas Teigtaschen sind sehr beliebt. Alles geht seinen Gang, bis eines Tages eine Familie in die leer stehende Villa im Dorf einzieht. Da Maserati im Umkreis von dreizehn Kilometern das einzige weibliche Wesen unter 55 Jahren […]

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2206_papierpalast

Miranda Cowley Heller: „Der Papierpalast“

Dieser Roman, hier als Hörbuch vorgestellt, besteht aus zwei eng miteinander verbundenen Geschichten: einmal die Biographie einer Frau, die um 1970 in New York der USA zur Welt kam, einschließlich der Familiengeschichte vor ihrer Geburt, andererseits ihre Zerrissenheit zwischen einem glücklichen Familienleben mit perfektem Ehemann und Kindern einerseits und ihrer Jugendliebe andererseits, von der sie […]

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2205_demut

Szczepan Twardoch: „Demut“

Alois Pokora kommt im Jahr 1891 im oberschlesischen Nieborowitz als Sohn von Anton und Paulina Pokora zur Welt. Alois´ Vater arbeitet als Steinhauer im Kohlebergwerk. Sein Verdienst reicht gerade einmal, um seine Familie zu ernähren, die sich alle zwei Jahre um ein weiteres Kind vergrößert. Anton Pokora ist ein griesgrämiger Mensch, der keinerlei Freude am […]

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