Unter dem Titel „Der Bund der Zwölf“ ist jetzt der neue Roman der Hanseapolis-Autorin Miriam Pharo erschienen: Es ist eine Mischung aus historischem Krimi und Fantasy. Die Zutaten dafür sind das Paris der 20er Jahre, eine Reihe rätselhafter Todesfälle und zwölf magische Instrumente. Die Musik spielt im Roman eine zentrale Rolle, sie entwickelt sogar magische Fähigkeiten. Zum Inhalt: […]
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Variationen programmatischer Musik
Das 4. Sinfoniekonzert des Staatstheaters Darmstadt führt in die Klangwelt der vorletzten Jahrhundertwende Die Spätromantik stand an diesem Karnevalswochenende auf dem Programm des Staatstheaters Darmstadt. Dabei lässt sich eine Beziehung des Programms zur „fünften Jahreszeit“ daraus konstruieren, dass mit Richard Strauss´ Tondichtung „Till Eulenspiegel“ durchaus eine gewisse karnevalistische Grundstimmung einzog. Der Rest des Konzertprogramms bot jedoch keine […]
Willkommenskultur in Fraktur
Das Staatstheater Darmstadt erntet mit der Premiere des Musicals „Cabaret“ viel Beifall. Ein übergroßes „Willkommen“ begrüßt die Zuschauer zu Beginn von der Rückwand der Bühne. Das ist jedoch in mehrfacher Hinsicht durchaus ambivalent. Einerseits bezieht es sich konkret auf das berühmte Eingangslied „Welcome – Bienvenue …“ des Conferenciers, andererseits erinnert es an die heftig diskutierte […]
Jürgen Kocka: „Geschichte des Kapitalismus“
Die nüchterne Herleitung eines beliebten Kampfbegriffs. Der Begriff „Kapitalismus“ weckt heute beim Hörer eine Art Pawlowschen Reflexes. Je nachdem, wie man zu diesem „Phänomen“ steht, wird man in eine aggressive oder auch idealisierende Stimmung verfallen, wobei erstere mittlerweile deutlich überwiegt. Nachdem Karl Marx sich noch bemüht hatte, eine aufwändige Definition zu entwickeln, haben spätere Adepten […]
Swetlana Alexijewitsch: „Zinkjungen“
Das Buch der Nobelpreisträgerin über Afghanistan Nach ihrem im Jahr 1983 verfassten und erst 2008 (!) erschienenen Buch „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ hatte die Autorin aufgrund der erschütternden Aussagen entschieden, nie mehr ein Buch über den Krieg zu schreiben. Doch dann trat der Afghanistan-Krieg immer stärker in den Mittelpunkt der Diskussionen, vor allem aufgrund […]
Dürer – der erste Künstler der Moderne
Das hessische Landesmuseum zeigt in seiner Ausstellung „Albrecht Dürer – Kunst im Übergang“ eine breite Auswahl von Druckgraphiken aus dem eigenen Bestand. Im Jahre 1802 zeigte der damalige Großherzog Ludewig I. von Hessen kulturelle Weitsicht. Als der Besitz des berühmten Kunsthändlers Pierre Mariette aufgelöst wurde, griff er zu und erwarb nahezu das vollständige graphische Werk […]
Ibsen entkernt
Das SchauspielFrankfurt zeigt Henrik Ibsens Drama „Nora“ auf eine so ungewöhnliche wie faszinierende Weise. Um es gleich vorneweg zu sagen: diese Inszenierung von Michael Thalheimer ist eine Wiederaufnahme aus dem Jahr 2014, aber dennoch strahlt sie immer noch eine geradezu bezwingende Kraft aus. Das liegt nicht zuletzt an dem radikalen Bühnenbild und der fast schon […]
Boxen und Bier bis zum Umfallen
Die Prager Compagnie „Spitfire“ gastiert im Staatstheater Darmstadt mit zwei Produktionen. Aus dem klassischen Ballett mit Tütü und Spitzentanz hat sich im Laufe der letzten Dekaden das moderne TanzTheater entwickelt, das mehr auf unmittelbare Körpersprache als auch schönen Tanz setzt. Avantgardistische Choreographen wie William Forsythe haben diese Entwicklung konsequent weiter getrieben hin zu einer Körpersprache, […]
Frank Schirrmacher: „Ungeheuerliche Neuigkeiten“
Der journalistische Nachlass eines zu früh Verstorbenen. Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, verstarb unerwartet im Juni 2014 im Alter von 54 Jahren. Auf das deutsche Feuilleton und die intellektuelle Welt wirkte dieser plötzliche Tod wie ein Schock, war Schirrmacher doch einer der großen, stets aufrechten und nie polemischen Mahnern auf den verschiedensten gesellschaftlichen Gebieten. […]
Slawische Tiefe und Weite zum Jahresbeginn
Das Staatstheater Darmstadt präsentiert im 3. Sinfoniekonzert Bartok, Strawinsky und Dvorak. Es ist im Konzertbetrieb Brauch, das Solokonzert in die Mitte zu stellen. Dahinter steht die Überlegung, den Zuhörern einerseits erst eine musikalische „Aufwärmung“ zu gewähren, ehe es an den Kern des Konzerts geht, und andererseits noch die ungeteilte Konzentration darauf zu ermöglichen. Außerdem stellt man moderne […]