Eine etwas vordergründige Hommage an die Literatur. Jean-Paul Didierlaurent ist ein neuer Stern – vielleicht auch nur ein Komet – am französischen Literaturhimmel. Kein in der Wolle gefärbter Romancier, der schon früh seine Berufung als Schriftsteller sah, sondern ein ganz normaler Angestellter, der „nebenher“ schreibt. Diese Quereinsteiger-Rolle übernimmt er mit ironischer Zuspitzung auch in sein […]
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Eine multimediale Klage gegen den Krieg
In den Kammerspielen des Staatstheaters Darmstadt gastiert das Rohtheater aus München mit der Produktion „Die beste aller möglichen Welten“. Unter Theater versteht man – im Gegensatz etwa zum Kino – die Vermittlung allgemein menschlicher Themen und Konflikte durch schauspielernde Menschen. Zwar haben sich multimediale Zusätze wie Videos in den letzten zehn Jahren auch im Theater […]
Schräge Klaviermusik zum Dada-Jubiläum
Das 6. Kammerkonzert des Staatstheaters Darmstadt bringt neben dem Klavierduo Silver-Garburg noch zwei Sprachkünstler auf die Bühne. Die gegen alle künstlerischen Konventionen gerichtete Protestbewegung „Dada“ entstand im Jahr 1916 in der Schweiz. Gründer waren verschiedene Künstler, die vor dem Krieg in die Schweiz geflohen waren. Anlässlich des hundertsten Jubiläums dieser Gründung hatte sich das Staatstheater ein […]
Musik wird störend oft empfunden……
Die portugiesische „Companhia Nacional de Bailado“ gastiert in Darmstadt mit einer getanzten Version von Christoph Willibald Glucks Oper „Orpheus und Eurydike“ Um es gleich vorweg zu sagen: das Beste an dieser Produktion des portugiesischen „Nationalballetts“ waren die Kostüme. Ihre Farben und Vielfältigkeit verliehen der Choreographie einen besonderen optischen Reiz. Die anderen Seiten einer tänzerischen Konzeption […]
Joachim Bauer: „Selbststeuerung – Die Wiederentdeckung des freien Willens“
Ein neurobiologisches Plädoyer für die Eigenverantwortung des Menschen. Der Autor ist Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut und hat bereits eine Reihe von Fachbüchern über verschiedene Themen seines Arbeitsbereichs verfasst. In dem vorliegenden Buch greift er die Diskussion über den „freien Willen“ auf, die vor etwa einer Dekade anlässlich des Buchs „Mind Time“ von Benjamin Libet entstand. […]
Absturz auf der schiefen Bahn
Das Wiener „Burgtheater“ spielt Maxim Gorkis „Wassa Schelesnowa“ in einer ungewohnten Bühnenkonstruktion. Das Bühnenbild dieser Inszenierung ist der erste und einer der bleibenden Eindrücke – szenisch wie metaphorisch. Wenn sich der Vorhang hebt, schauen wir unter ein Holzdach, das sich vom hinteren Rand der Bühne fast über deren gesamter Breite nach vorne hebt, etwa wie […]
Tanz des Unbewussten
Das Hessische Staatsballett präsentiert in dem Programm „Spannweiten“ drei Produktionen internationaler Choreographen. Das klassische Ballett erzählt Geschichten in Form des Tanzes, so etwa bei dem Klassiker „Schwanensee„. Auch das moderne Tanztheater geht oft von einer konsistenten Erzählung aus, die es durch zeitgenössische Körpersprache interpretiert. Dabei wird die Geschichte oftmals so stark abstrahiert, dass man sie […]
Wer bin ich – ein Selfie?
Die Ausstellung „Ich“ in der Frankfurter Kunsthalle Schirn nimmt das Selbstportrait in Zeiten des „Selfie“ aufs Korn. Den Namen der Ausstellung ist zu lesen als „Ich“ mit einem waagerechten Strich durch alle drei Buchstaben. Der Schriftsatz dieser Webseite erlaubt diese Darstellung leider nicht. Dieser Strich will einerseits die narzisstische Seite der Selbstschau beleuchten und andererseits die Bedeutungsschwere […]
Harry G. Frankfurt: „Ungleichheit – warum wir nicht alle gleich viel haben müssen“
Eine streitbare Schrift gegen populäre politische Forderungen. Schon das Motto der französischen Revolution „Liberté – Égalité – Fraternité“ wird bis heute von einer großen Fraktion gerne im Sinne einer materiellen Gleichheit aller Menschen verstanden. Diese Forderung erhebt vor allem die extreme Linke in allen „kapitalistischen“, sprich: marktwirtschaftlichen Gesellschaften. Dabei braucht man im Grunde nur auf […]
Herfried Münkler: „Kriegssplitter“
Eine umfassende Analyse der weltweiter Konflikte der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart. Historische Analysen werden mit zunehmender Annäherung an die Gegenwart immer fragiler. Kann man sich bei der Betrachtung lange zurückliegender Ereignisse auf umfangreiche, meist konsistente Dokumentation sowie auf die Abgeschlossenheit längerer Entwicklungsprozesse verlassen, so bewegt man sich bei der Geschichte der Gegenwart in stark volatiler […]