Der Roman der US-Amerikanerin Delia Owens spielt in den fünfziger und sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts in dem fiktiven Hafenstädtchen Barkley Cove an der Ostküste von North Carolina. Hier erstrecken sich weite Flussdeltas und eine flache, sumpfige Marschlandschaft, die Tieren und eigenbrötlerischen Menschen ideale Lebensbedingungen bietet. Die Handlung ist auf zwei Zeitebenen angesiedelt: in der […]
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Ernst-Wilhelm Händler: „Das Geld spricht“
Kriminalromane werden vorwiegend entweder aus der Perspektive des „allwissenden“ Autors oder aus der subjektiven Perspektive eines Detektivs oder eines Opfers erzählt. Nur wenige Autoren haben es gewagt, den Täter selbst als Ich-Erzähler in den Vordergrund zu stellen, wohl aus ethischen Gründen und damit letztlich wegen der Akzeptanz beim Publikum. Der Autor des vorliegenden Buches entwickelt […]
Gedankenlesen und Kartentricks
Direkt neben dem Staatstheater Darmstadt liegt das klassizistische „Mollerhaus“, in dem unter anderem das freie „Theater Mollerhaus“ seinen Sitz hat. Der geräumige Theatersaal fasst etwa hundert Zuschauer, und ein geräumiges Foyer lädt zum Verweilen vor und nach der Aufführung ein. Am Samstag vor Weihnachten war hier die Gruppe „Rhein-Main-Magic“ mit ihrem Programm „Zauberzeit“ zu Gast. […]
Den Gefühlen auf den Grund gegangen
Der englische Schriftsteller Walter Scott hat in seinem Roman „Die Braut von Lammermoor“ die übersteigerten Ehrbegriffe und das gnadenlos patriarchalische, die Frauen unterdrückende System der britischen Aristokratie kritisiert. Die Handlung ist schnell erzählt: Lucia aus dem Haus Ashton liebt Edgardo, den letzten Spross einer verfeindeten Familie, der die Ashtons nicht nur alle Habe, sondern auch […]
Musikalische Bilder des 19. Jahrhunderts
Das letzte Sinfoniekonzert des Staatstheaters Darmstadt war eine vorweihnachtliche Verbeugung vor dem Abonnementspublikum. Keine ausgesprochen moderne Musik, keine schwer verdaulichen Harmonie- und Rhythmusexzesse, sondern Romantik pur mit echten Repertoire-Rennern, zumindest einem. Schubert und Brahms standen im Mittelpunkt des Abends, und Bartók gab den Auftakt dazu. Als Dirigent hatte man den international renommierten Operndirigenten Paolo Arrivabeni […]
Nina Scholz/Heiko Heinisch: „Alles für Allah“
Kritische Bücher über den Islam, vor allem von nicht-islamischen Autoren, stoßen in Deutschland auf starke Skepsis, wenn nicht Ablehnung. Sind die Verfasser keine Islam-Experten oder vergleichbare seriöse Wissenschaftler, äußert sich diese Ablehnung in heftiger Polemik – siehe Thilo Sarrazin -, können sie aber auf entsprechende Expertise verweisen, werden sie gerne ignoriert, um sich nicht mit […]
Alexander Osang: „Die Leben der Elena Silber“
Dieser Roman des zeitgenössischen Autors Alexander Osang gruppiert sich um die Lebensläufe zweier verwandter Menschen, die sich an der Peripherie ihre Biographien noch kennenlernten, obwohl sie zu unterschiedlichen Epochen und auch Systemen gehören. Da ist der Ich-Erzähler Konstantin, bereits über vierzig, geschiedener Vater eines Sohnes und Drehbuchautor mit überschaubarem beruflichen Erfolg. Im Jahr 2017 muss […]
Es lebe die Bratsche
Die Bratsche alias Viola ist aus unerfindlichen Gründen das Aschenputtel des Orchesters und wird in unzähligen Musikerwitzen als mausgraue kleine Schwester der strahlenden Violine denunziert. Dabei besticht dieses Instrument gerade durch seinen warmen und vollen Ton. Das Staatstheater Darmstadt wollte mit der Programmplanung offensichtlich zur Rehabilitierung der Bratsche beitragen und engagierte daher die international renommierte […]
Carlo Rovelli: „Die Geburt der Wissenschaft“
Der Autor dieses Buches ist selbst Naturwissenschaftler und forscht über die Quantentheorie. Er ist also, wenn man so will, bei einem Buch über die wissenschaftliche Denkweise befangen. Doch das ist bei diesem Buch keine Belastung sondern eher ein Vorteil, da er das Wesentliche der wissenschaftlichen Art, die Welt zu betrachten, auf den Punkt bringt. Rovelli […]
Tramperinnen zwischen Traum und Tragik
Amelie und Eva sind gerade in der Prüfungsphase für die Mittlere Reife. Sie haben irgendwie die Nase voll von Schule, und der Selbstmord ihres schwulen Klassenkamerads und Freunds Effe hat sie aus dem Gleichgewicht geworfen. Beide sind Fans der Sängerin Amy Winehouse, und deshalb hat sich Amelie in „Amy“ umbenannt. Spontan beschließen die beiden, Effes […]