Hassreden, Hetze und Verschwörungstheorien sind einem Großteil der Bevölkerung erst durch die grotesken Tweets von Donald Trump zum Bewusstsein gekommen, weil erst die Tatsache, dass ausgerechnet der mächtigste Mann der (westlichen) Welt jegliches intellektuelle Format und elementare ethische Grundsätze missachtete, für das entsprechende Aufsehen sorgte, das auch Normalbürger ohne täglichen Facebook-Konsum erreichte. Die beiden Autoren […]
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Haruki Murakami: „Die Chroniken des Aufziehvogels“
Haruki Murakami, dessen Bücher wir hier schon des Öfteren besprochen haben, ist für seine mehrdeutigen Romane bekannt, die meist mit dem Topos der „anderen“ Welt spielen. Diese Zweitwelt kann man einerseits als dass Unbewusste des Menschen deuten, andererseits jedoch auch als die „reale“ Vision eines zweiten Universums, das dieselben Personen in anderen Konstellationen und Befindlichkeiten […]
Hans-Joachim Hinrichsen: „Beethoven – Musik für eine neue Zeit“
Dass zu Ludwig van Beethovens 250. Geburtsjahr neue Bücher über diesen Ausnahmemusiker erscheinen würden, war zu erwarten, doch das vorliegende Buch sticht aus der Menge biographischer oder musikgeschichtlicher Werke über bedeutende Komponisten vor allem durch seine analytische Schärfe und die intellektuelle Kopplung an philosophische Entwicklungen dieser Epoche heraus. Dabei betont Hinrichsen vor allem die Nähe […]
Alexander Hoffmann: „Phantom im Wiehengebirge“
In einem stillgelegten Tunnel der Privatbrauerei Barre im westfälischen Lübbecke wird die Leiche eines jungen Studenten entdeckt. Was hatte er in dem Tunnel zu suchen? Woher stammen die Waffen und Teile eines Jagdflugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg, die sich ebenfalls im Tunnel befinden? Und welche Rolle spielt ein wertvolles Ritterkreuz, das verschwunden ist? Unter Verdacht […]
Nell Forêt: „Die Macht der Tugenden“
Miro, ein Findelkind mit ganz besonderen Begabungen, macht sich im Alter von 14 auf die Reise zu einer alten Tempelanlage. Begleitet wird er von zwei weiteren jungen Talenten und freien Kundigen. Es sind jene wenigen, die wissen, dass es vor Jahrtausenden mal ein Reich gegeben hatte, in dem die Wahren Tugenden galten. Damals gab es […]
Kristof Magnusson: „Ein Mann der Kunst“
Kristof Magnusson hat sich bereits als Verfasser von „Das war ich nicht“ und „Ein Arztroman“ als treffsicherer satirischer Beobachter prägnanter Lebensbereiche ausgezeichnet. In dem vorliegenden Roman nimmt er jetzt den Kunstbetrieb sowie dessen Eitelkeiten und Egomanien aufs Korn. Ein privates Kunstmuseum im Rhein-Main-Gebiet hat ein angrenzendes Grundstück geerbt und plant dort einen Anbau, der ausschließlich […]
Andreas Weber: „Warum Kompromisse schließen?“
Kompromisse haben seit längerer Zeit eine schlechte Presse. Sie werden im besten Fall als halbherzige Nachgiebigkeit, im schlechtesten als Feigheit gedeutet. Das „Münchner Abkommen“ von 1938 ist dafür ein so deutliches wie auch fragwürdiges Beispiel, und viele Kritiker bemängeln auch Angela Merkels zu Kompromissen neigende politische Grundhaltung. Andreas Weber stellt dem Kompromiss jedoch nicht nur […]
Matthias Weichelt: „Der verschwundene Zeuge“
Felix Hartlaub kam im Jahr 1913 als Sohn eines kulturell ausgesprochen engagierten Museumsdirektors mit jüdischem Hintergrund zur Welt und zeigte schon als Jugendlicher deutliches schriftstellerisches und zeichnerisches Talent. Während sein Vater kurz nach Hitlers Machtergreifung seinen Posten verlor, konnte Felix noch sein Studium der Geschichte absolvieren und wurde sogar promoviert. Nach Kriegsbeginn wurde er zwar […]
Manfred Geier: „Die Liebe der Philosophen“
Die Liebe ist seit eh und je ein Thema der Philosophie gewesen, doch haben die Geistesgrößen verschiedener Epochen dieses Thema vornehmlich aus der distanzierten Sicht des philosophischen Beobachters behandelt. Sei es Eros, Philia oder die rein geistige Agape: meist haben die Philosophen die jeweilige Form der Liebe als intellektuelles Phänomen beschrieben, das es zu verstehen […]
Marc-Uwe Kling: „Quality Land 2.0“
Der Kabarettist Marc Uwe Kling ist mit seinem Büchern zu einer Art Kultautor vor allem der jüngeren Generation avanciert. Er bedient sich einer „jugendgerechten“ Sprache („Ey, voll geil!“) und kumuliert nach Belieben grotesk-schräge Situationen und Konstellationen. In „Quality Land 2.0“ setzt er seine ersten Bücher mit dem identischen Personal fort, dass durchweg vordergründig symbolhafte Namen […]