Author Archive | frankraudszus

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Schubert´scher und echter Beethoven

Auf den ersten Blick schien das Programm dieses Klavierabends recht konventionell: Schubert und Beethoven halt – und etwas Beiwerk. Doch der zweite Blick zeigte, dass sich der Pianist Herbert Schuch ein ganz besonderes Programm ausgedacht hatte. Dass Beethovens Opus 111 als Höhepunkt am Ende stand, mag dabei den Rahmen des Konventionellen noch nicht sprengen, doch […]

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Ausgetanzte Kontraste

Das klassische Ballett erzählte in seinen Choreographien abendfüllende, in sich geschlossene Geschichten vor, das heißt, es war im eigentlichen Sinne getanztes Theater oder „Tanz-Theater“. Das heutige TanzTheater dagegen reduziert diese erzählerische Komponente konsequent und betont existenzielle Situationen und Emotionen. Da man eine solche Darstellung selten ohne Längen auf abendfüllende Länge ausdehnen kann, besteht ein Großteil […]

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Die Verführung des Publikums

Die Suche nach dem Begriff „Verführung“ im Netz bringt unter anderem die Synonyme „Reiz, Versuchung, Anziehung, Unwiderstehlichkeit, Verlockung, Verzauberung, Betörung, Bann“ zu Tage. Genau das trifft auf die Premiere von Mozarts Oper „Don Giovanni“ im am Staatstheater Darmstadt zu, wobei man die Versuchung natürlich weit auslegen muss. Intendant Karsten Wiegand ist mit dieser „Eigeninszenierung“ tatsächlich […]

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Amsterdam

Ein Haus entlässt seine Erinnerungen

Häuser sind langlebige Objekte mit je eigenen Geschichten ihrer Bewohner, die jedoch selten an der Fassade ablesbar sind. Nur schwer geben sie diese Erinnerungen frei, und meist auch nur, wenn Menschen sie ihnen bewusst entringen. Dieses Bild setzt die israelische Autorin Maya Arad Yasur anhand eines Wohnhauses in der Amsterdamer Keizersgracht in dem Stück „Amsterdam“ […]

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Jörg Scheller: „(Un)Check Your Privilege“

Im Umfeld der von den USA nach Europa geschwappten Diskurse über die „Critical Race Theorie“ oder „Cancel Culture“ hat auch der Begriff des Privilegs eine völlig neue Färbung erhalten, zumindest innerhalb der Diskurskreise. Da diese sich jedoch, vor allem über den universitären Raum, immer weiter ausbreiten, greifen die neuen Begriffe immer weiter in den Alltag […]

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Joel Dicker: „Die letzten Tage unserer Väter“

Ende 1940 hatten die Deutschen zwar die Luftschlacht gegen England verloren, aber dagegen das restliche Westeuropa vom Nordkap bis zur spanischen Küste besetzt. Für junge Franzosen gab es nur die Alternativen des Wegduckens, der Résistance oder der Flucht in ein anderes Land, verbunden mit der Möglichkeit des aktiven Widerstands. Am Beispiel des jungen Parisers Paul […]

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Dynamische Beliebigkeit

Das im Programmheft wiedergegebene Gespräch mit der Choreographin Nadia Beugré nimmt explizit Bezug auf die Gestalt Don Giovannis und die dazugehörigen Begriffe Verführung und Machtausübung. Zwar kannte Beugré eigenen Aussagen zufolge den Stoff gar nicht, aber das muss nicht unbedingt ein Nachteil bei der Gestaltung einer entsprechenden Choreographie sein. Als Zuschauer misst man eine Produktion […]

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Omri Boehm: „Radikaler Universalismus“

Der Untertitel dieses Buches des israelischen Philosophen lautet „Jenseits von Identität“. Damit ist zwar die Einordnung des Begriffs geklärt, doch Omri verzichtet über weite Strecken auf die Thematisierung des Identitätsdenkens. Erst am Schluss kommt er am Beispiel des israelisch-palästinensischen Konflikts darauf zu sprechen. Natürlich schwingt der gegenwärtige identitäre Diskurs in allen Ausführungen über den Universalismus […]

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Die Kehrseite öffentlicher Sicherheit

In der letzten Dekade hat es in Europa, speziell in Frankreich, schwere Terrorakte gegeben, die eine Flut von reaktiven und vor allem präventiven Polizeimaßnahmen zur Folge hatten. Die zunehmende Nervosität auf institutioneller Seite hat dabei auch zu Überreaktionen geführt, die wiederum das Verhältnis zwischen der Bevölkerung und der Polizei belastet hat und noch belastet. Der […]

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Ziellose Dichte

Des Öfteren haben wir hier bereits die zunehmende Tendenz zu und die Probleme von Bühnenfassungen bekannter Romane thematisiert. Nahezu bei jeder dieser Umdeutungen für die Bühne haben sich Darstellungsprobleme ergeben, die entweder zu Lasten der epischen Vielschichtigkeit – ein Qualitätsmerkmal guter Romane! – oder gar der Werktreue im Sinne der Handlung gingen. Und doch setzen […]

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