Author Archive | frankraudszus

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Dirk Schümer: „Die schwarze Rose“

Dieser historische Roman entführt die Leser nicht nur ins Avignon des frühen 14. Jahrhunderts, sondern ist auch als Verbeugung vor Umberto Eco und seinem Roman „Der Name der Rose“ zu verstehen, nicht zuletzt anhand des Symbols derselben Blume. Im Mittelpunkt steht der norddeutsche Dominikaner-Novize Wittekind, der etwa im Jahr 1327 mit seinem Meister – hier […]

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Die Liebe in den Zeiten der Ironie

Schon das Bühnenbild der Darmstädter Inszenierung von Moritz Rinkens Komödie „Wir lieben und wissen nichts“ unter der Regie von Judith Kuhnert begrüßt die Zuschauer mit geradezu plakativer Ironie. Pascal Seibicke hat dort ein bühnenbreites Bücherregal in grellem Gelb installiert, das seine intellektuellen Reclam-Titel – Spende des Verlags! – demonstrativ als Botschaft der Selbstverortung des Protagonisten […]

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Kommissar Raths Fälle der frühen Dreißiger

Spätestens nach der Fernsehserie „Babylon Berlin“ haben Kommissar Gereon Rath und seine Freundin Charlotte Ritter Kultstatus errungen. So lag es nahe, alle „Rath“-Romane von Volker Kutscher auf Hör-CDs anzubieten. Das kann jedoch zu gewissen Reihenfolge-Problemen führen, die wiederum die Spannung reduzieren und zu einem erzählerischen Rückschritt führen. Nachdem wir im Januar bereits „Transatlantik„, den neueste […]

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Ein Abend vielfältiger Musik

Das 1. Kammerkonzert des Staatstheaters Darmstadt fand am 28. September an einem eher ungewöhnlichen Ort statt: der „Centralstation“, die sonst eher für ausgewählte Popmusik bekannt ist. Doch das Programm zielte bewusst auf ein anderes als das übliche Abonnementspublikum ab, das sozusagen auf die großen Klassiker und Romantiker „abonniert“ ist. Hier jedoch ging es um einen […]

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Erinnerungen an den Fortschrittsglauben

Ältere Jahrgänge erinnern sich noch an die handgezeichneten Zukunftsschilderungen mit fliegenden Autos und Röhrensystemen à la Rohrpost für Fußgänger, vom Aufbruch in ferne Galaxien ganz zu schweigen. Viele werden sich auch noch an die Kultserie „Raumpatrouille“ mit Dietmar Schönherr erinnern. Das Hessische Landesmuseum in Darmstadt (HLMD) hat jetzt die Epoche von den frühen Fünfzigern bis […]

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Alte Dystopie – aktueller denn je

Die Seherin Kassandra sagte den Untergang Trojas voraus und gerann damit quasi zur antiken Ikone für apokalyptische Prophezeiungen. Im 20. Jahrhundert hat George Orwell diese Rolle insofern für die Gegenwart übernommen, als dass er, ähnlich wie Kassandra, weitgehend die Entwicklung richtig eingeschätzt hat. Sein Stück „1984“ aus dem Jahr 1948 (!) hat den totalen Überwachungsstaat […]

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Lisz Hirn: „Der überschätzte Mensch“

Menschengemachter Klimawandel zusammen mit einer ungebremsten Vermehrung der Weltbevölkerung lassen die Selbstauslöschung der Gattung Mensch eine durchaus nicht unwahrscheinliche Zukunftsaussicht werden. Die Wiener Philosophin Lisz Hirn untersucht unter diesen Randbedingungen die Stellung und Selbsteinschätzung des Menschen im Kontext seiner belebten und unbelebten Umwelt. Nach einem kurzen Prolog, der lakonisch den Bibelpsalm „Machet Euch die Erde […]

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Mächtiger Anfangsakkord der Saison

Große Musikabende bleiben oft auch wegen vermeintlicher Störungen in Erinnerung, im Extremfall wie bei der Premiere von „Le Sacre du Printemps“ im Jahr 1913. Im ersten Sinfoniekonzert des Staatstheaters war dieser „Èclat“ zwar einige Nummern kleiner, aber unüberhörbar. Vor Beginn des Programms wandte sich GMD Daniel Cohen an das Publikum und wollte etwas über den […]

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Korrekter Klamauk ad juventutem

Die erste Premiere in der neuen Theatersaison übt stets eine gewisse Signalwirkung aus. „Wie lautet das Motto?“ und „Was bewegt uns?“ sind dabei die typischen Fragen. Dass das Staatstheater Darmstadt die Saison mit einem Jugendstück einläutet, ist im Sinne einer zukunftsorientierten Programmplanung durchaus nachzuvollziehen, denn hier spricht man bewusst die nächste Publikumsgeneration an. Aufgrund des […]

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