„Ein bisschen schlechter. Interventionen. Essays“ ist der Titel des 2020 erschienenen Buches von Michel Houellebecq. Wer sich nach der Lektüre der letzten Romane von Michel Houellebecq fragt, wo dieser Autor politisch und weltanschaulich steht, dem sei dieser Band empfohlen. In Essays und in Interviews aus den Jahren 2003 bis Mai 2020 gibt Houellebecq Auskunft über […]
Author Archive | Elke Trost
Don DeLillo: „Die Stille“
In seinem kleinen Roman „Die Stille“ entwirft DeLillo ein Szenario, das im Jahr 2022 das Leben aller Menschen in New York – ob auch anderswo, bleibt offen – auf den Kopf stellt. Ein totaler Stromausfall, ausgerechnet am Tag des Super Bowl, lässt das ganze Leben in der Stadt still stehen. Es gibt kein Licht, kein […]
Pascal Mercier: „Das Gewicht der Worte“
Der Übersetzer Simon Leyland ist der Protagonist des Romans „Das Gewicht der Worte“ von Pascal Mercier. In diesem Roman geht es um Lebenskrisen und Lebensdramen, aus denen Neuanfänge entstehen. Und es geht um das Ringen um Worte, die solche Krisen und Befindlichkeiten angemessen ausdrücken können. Der Übersetzer Simon Leyland ist Brite, lebt aber über 30 […]
Kate Davies: „Love Addict“
Der Roman „Love Addict“ der jungen britischen Autorin Kate Davies reiht sich ein in einen gegenwärtigen Trend in den Romanen der Unter-Dreißig-Jährigen, wie etwa der deutschen Schriftsteller Leif Randt mit „Allegro Pastell“ oder Marius Goldhorn mit „Park“ oder der britischen Schriftstellerin Sally Rooney mit „Normale Menschen“. Hier stellt sich eine Generation dar, für die alle […]
Marius Goldhorn: „Park“
Mit dem schmalen Band „Park“ legt der 29-jährige Autor Marius Goldhorn seinen Debütroman vor. Der Roman gibt ein Abbild des durch social media geprägten Lebens seiner Generation. Arnold, aus dessen Perspektive wir diese Welt kennenlernen, ist ein junger Mann Mitte zwanzig, der sich als Lyriker versteht und versucht, seine Erfahrungen, seine sinnlichen Wahrnehmungen, Hoffnungen und […]
Juri Buida: Nulluhrzug
Der Roman „Nulluhrzug“ von Juri Buida ist im russischen Original bereits 1993 in der Zeitschrift „Oktjabr“ in Moskau erschienen. Erst jetzt wurde er ins Deutsche übersetzt. Der Roman ist als Parabel zu verstehen, die zeigt, was autoritäre Regimes mit Menschen machen, denen als reinen Befehlsempfängern jegliche Entscheidungsfreiheit und Individualität genommen wird. Ort der Handlung ist […]
Anne Weber: Annette, Ein Heldinnen-Epos
Mit ihrem Buch „Annette, Ein Heldinnen-Epos“ hat Anne Weber den Deutschen Buchpreis 2020 gewonnen. Und das sehr zu Recht. In diesem Epos – sie nennt den Text nicht Roman! – erzählt Anne Weber die Geschichte der heute über 90-jährigen französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir. Anne Weber hat Annette zufällig bei einer Podiumsdiskussion kennen gelernt, bei der […]
Bov Bjerg: Serpentinen
„Worum geht es?“ Diese Frage ist das Leitmotiv, das sich durch Bov Bjergs neuen Roman „Serpentinen“ zieht. Der 2020 erschienene Roman stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2020, und er wäre dieser Ehrung würdig gewesen. Worum geht es? Es geht um Vater-Sohn-Beziehungen, um Depression und Selbstzweifel, um Fremdheitsgefühle im gesellschaftlichen Miteinander. Der Erzähler […]
Sally Rooney: Normale Menschen
In ihrem Roman „Normale Menschen“ dokumentiert Sally Rooney die Entwicklung der Beziehung zwischen Connell und Marianne vom letzten Schuljahr in der High School bis zum Ende ihres Studiums am Trinity College in Dublin. Beide sind in dem kleinen Ort Carrickleagh an der Westküste Irlands aufgewachsen, sie als Tochter einer wohlhabenden Mittelstandsfamilie, er als Sohn einer […]
Isabel Bogdan: Laufen
„Ich kann nicht mehr.“ lautet der erste Satz von Isabel Bogdans Erzählung „Laufen“. Die Ich-Erzählerin, Mitte vierzig, Bratschistin in einem Hamburger Orchester, steht unter dem Schock des Selbstmordes ihres Lebensgefährten. Irgendjemand hat ihr geraten, das Laufen wieder aufzunehmen. Es ist der erste Weg aus der Schockstarre. Das Laufen fordert sie körperlich ganz. „Ich kann nicht […]