Der Roman von Paola Soriga spielt im Jahr 1944 während des Zweiten Weltkrieges. Ida hat den Widerstand gegen die Deutschen unterstützt und hat jetzt große Angst, von den Faschisten entdeckt zu werden. Sie hält sich in einer Höhle außerhalb Roms versteckt. Mutterseelenallein harrt die Siebzehnjährige aus. Ihr einzigen Begleiter sind die Mäuse, das Geräusch ihres […]
Author Archive | Barbara Raudszus
Verena B. Carleton: „Zurück in Berlin“
Dieser Roman erschien bereits im Jahr 1959 in den USA. Erst 2016 legte der Aufbau-Verlag den Roman als Neuentdeckung in deutscher Übersetzung auf. Es geht um den Deutschen Erich Dalburg, der sich lange Zeit in eine englische Identität flüchtete und sich Eric Devon nannte. Vor dem Zweiten Weltkrieg wuchs Erich in einem wohlsituierten jüdischen Haushalt […]
Paul Auster: „4 3 2 1“
In unserer schnelllebigen Zeit der Kurznachrichten wirkt Paul Austers neuer Roman „4 3 2 1“ mit seinen 1.258 Seiten papier- und wortmächtig, fast so, als wolle er den Leser erschlagen. Allein das Gewicht des Buches lässt sich nicht so ohne weiteres handhaben. Man braucht eine stabile Ablage und sehr viel Zeit. Das sind die ersten […]
Eine lange Reise zu sich selbst
Der in Wien lebende Bildhauer Hans Schabus war vom 12. Juni bis zum 30 Juli 2015 mit dem Fahrrad in den USA unterwegs. Auf der Strecke von West nach Ost legte er 5.350 Kilometer zurück. Jeden Mittag um zwölf Uhr schoss er ein Foto mit seinem Smartphone von der vor ihm liegenden Wegstrecke. In jedem Übernachtungsort kaufte er […]
Julia Zange: „Realitätsgewitter“
Marla ist zum Studium von ihrem kleinen Dorf nach Berlin gezogen. Dort versucht sie, sich irgendwie über Wasser zu halten. Die Einsamkeit, die sie in eine unendliche Traurigkeit gestürzt hat, dringt förmlich durch die Buchseiten in die Seele des Lesers. Über das Internet sucht sie Kontakte, trifft sich mit Männern und Jungs, die sich ebenso […]
Saphia Azzeddine: „Mein Vater ist Putzfrau“
Paul, vom Vater Polo genannt, ist Sohn einer Migrantenfamilie in Frankreich. Seine Mutter ist gelähmt und schaut den ganzen Tag fern oder spielt Sudoku. Den heimischen Herd hat Polos Vater „runter gesägt“, so dass die Mutter hin und wieder Crèpes backen oder die Lieblingsravioli aus der Dose aufwärmen kann. Der Vater und Ernährer der Familie […]
Tomi Ungerer: „Warum bin ich nicht du?“
Schon der Titel dieses Buches stellt eine ganz einfache – und nahe liegende ! – kindliche Frage dar, die zu beantworten ganze Generationen von Philosophen, Theologen, Dichtern und neuerdings auch Neurowissenschaftler beschäftigt. Tomi Ungerer steht dabei vor der zusätzlichen Herausforderung, die Antworten so zu formulieren, dass sie auch Kinder unter zehn Jahren verstehen. Die Frage […]
Saphia Azzeddine: „Bilqiss“
Die junge Bilqiss lebt in einem nicht näher identifizierten muslimischen Land und ist zum Tode durch Steinigung verurteilt worden. In einer spontanen Handlung hat sie es gewagt, vom Minarett den „Adhan“, den muslimischen Gebetsruf, zu verkünden. Dabei hat sie jedoch nicht den üblichen Text verwendet, sondern den Gläubigen zugerufen, dass Allah auch denen verzeiht, die […]
Nikos Kazantzakis: „Im Palast von Knossos“
Der Mythos besagt, dass dem Palast von Knossos auf Kreta ein Labyrinth angeschlossen war, in dem der Minotauros hauste, ein Wesen, das halb Mensch, halb Stier war. Diesem fürchterlichen Ungeheuer mussten jedes Jahr die sieben schönsten Jungfrauen und die sieben besten Jünglinge aus Athen geopfert werden, denn Athen hatte den Krieg gegen Knossos verloren. Der […]
Ian McEwan: „Nussschale“
Im Mutterleib wächst ein kleines Wesen heran. Wir wissen heute, dass Embryos schon Geräusche hören und Stimmungen aufnehmen können. „Wie eine hoch empfindliche Radioantenne empfängt die Plazenta Signale“, die sich auf den Fötus übertragen. Auf dieser Basis – also aus der Perspektive eines ungeborenen Embryos – hat Ian McEwan seinen Roman „Nussschale“ aufgebaut. Das ist […]