Heinrich Heine/Peter Schössow: „Der arme Peter“

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Ein Kinderbuch nach einem Gedicht von Heinrich Heine

War Heinrich Heine, geboren 1797 undgestorben 1856, ein Kinderbuchautor? Wohl eher nicht. Er war Jurist und hatte ein Studium der Rechtswissenschaften abgeschlossen, aber seine Passion galt dem Schreiben. Berühmt wurde er durch seine romantischen und satirischen Gedichte, die unter anderen von Franz Schubert vertont wurden. Sein Gedicht „Der arme Peter“ wurde erstmals 1827 im „Buch der Lieder“ veröffentlicht.

Dem Buch vorangestellt ist ein kurzes Gedicht von heinrich Heine:

Anfangs wollt ich fast verzagen,
und ich glaubt´, ich trüg es nie;
und ich hab´es doch getragen –
aber fragt mich nur nicht, wie.

Illustrator Peter Schössow meint dazu: „kenn ich!“.

Da sind offensichtlich zwei – Autor und Illustrator -, die sich gut verstehen, obwohl 150 Jahre zwischen ihnen liegen. Schössow fühlt sich in Heines Gedicht vom armen Peter ein und erzählt drum herum eine Geschichte in Bildern. Es gibt für Kinder und Erwachsene viel zu entdecken. Man darf sich auf manches seinen eigenen Reim machen.

Der arme Peter gibt Rätsel auf. Was ist das für ein junger Mann? Warum ist er so unglücklich, dass er sich am liebsten etwas zuleide täte? Welches Weh steckt in seiner Brust? Ist es Liebesschmerz? Selbst auf des berges höchstem Gipfel steht er nur still und weint. Wenn er so leichenblass durch die Stadt streift, glaubt man fast, er sei dem Grab entstiegen.

Ja, liebe Kinder und liebe Große mit einem Kinderherzen: was ist mit diesem Peter los?

Peter Schössow ist ein wunderbares Mitdenk-Buch gelungen, voller Melancholie, voller Rätsel, voller Weisheit. Darüber kann man wunderbar mit größeren Kindern ab sechs Jahren philosophieren.

Das Buch ist im Hanser-Verlag unter der ISBN 978-3-446-24021-6 erschienen und kostet 14,90 €.

Barbara Raudszus

 

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