In diesem Erzählungsband versammelt Haruki Murakami neun Geschichten unterschiedlicher Couleur.
In der ersten Geschichte „Auf einem Kissen aus Stein“ beschließt der Protagonist, einen Anzug anzuziehen, den er lange nicht getragen hat. Das verändert seine Persönlichkeit. Er kommt sich wie ein anderer Mensch vor. Prompt wird er in einer Bar von einer Frau angegriffen und dafür beschimpft, etwas Widerwärtiges getan zu haben. Getroffen und verwirrt verlässt er fluchtartig das Lokal.
Eine andere Geschichte beschreibt eine zufällige Liebesnacht eines jungen Mannes mit einer Kellnerin, die beim Orgasmus nach einem anderen Mann ruft. Am nächsten Tag schickt sie dem Jungen einen Band mit japanischen Kurzgeschichten, in denen immer wieder von Enthauptungen die Rede ist.
Die Erzählungen lesen sich leicht, hinterlassen aber keine Spuren. Man erkennt bald das typische Murakami-Muster: mystische Erfahrungen, sprechende Affen, doppelte Böden, befremdliche Situationen, Selbstmord.
Murakamis Romane sich interessanter zu lesen, weil die Handlung sich entwickeln kann, während es hier, bei den Kurzgeschichten, zu schnell vonstatten geht.
Das Buch ist im Dumont-Verlag erschienen, umfasst 224 Seiten und kostet 22 Euro.
Barbara Raudszus
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