Jonny Thomson unterrichtet Philosophie in Oxford. Im Gedankenaustausch mit seinen Studenten und Studentinnen über komplexe philosophische Fragestellungen entstand sein erfolgreicher Instagram-Account mit dem Namen „Mini Philosophy“, in dem er leicht verständlich und kompakt über Philosophie referiert.
Thomsons Sachbuch im Diogenes-Verlag bezieht sich auf die Idee, Philosophie „praktisch, lesbar und zugänglich“ publik zu machen. Seine kleine Philosophie soll eben nicht abschrecken, sondern Interesse wecken. Thomson bemüht sich , die Texte nicht zu sehr mit Fachwörtern zu spicken, sondern lesbar zu gestalten. „Es ist ein Buch für Leute, die verstehen wollen, was Strukturalismus, Phänomenologie oder Existentialismus bedeuten, ohne sich durch dicke Wälzer arbeiten zu müssen“(Zitat). Thomsons Idee ist, die Philosophie „zurück in die Wohnzimmer zu bringen, …, ins Café oder in den Zug zur Arbeit“.
Beginnend mit Platon, Aristoteles und Kant steigen wir in die Grundlagen der Ethik ein. Danach folgen Gedanken zum Existentialismus mit Sartre, Nietzsche und Heidegger. Weiter geht es mit den schönen Künsten wie Wabi-Sabi und vielen anderen mehr. Gesellschaft und Beziehungen werden ausgeleuchtet, Religion und Metaphysik, Literatur und Sprache, Wissenschaft und Psychologie, aber auch Alltagsphilosophie, Wissen und Geist sowie Politik und Wirtschaft.
Das klingt nach sehr viel Stoff – ist es auch! -, aber in kleinen Happen serviert, kommt es erst einmal leicht verdaulich daher und regt an, sich tiefergehend mit den Themen zu beschäftigen. Im Freundeskreis oder in einer Gruppe von Interessenten gibt die „Mini Philosophy“ vielleicht Gesprächsstoff abseits der üblichen Themen.
Das Buch ist im Diogenes-Verlag erschienen, umfasst 301 Seiten und kostet 20 Euro.
Barbara Raudszus
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