Die Einhorn-Herde lebt friedlich im Herzwald. Der liegt im Land der Träume, zum Essen gibt es immer nur Kekse statt Brot, und über den Himmel ziehen tief hängende Wolken aus Zuckerwatte. Und dann wird eines Tages ein kleines Einhorn geboren. Mit bunter Mähne und buntem Schwänzchen sieht es zwar ganz süß aus, aber es ist auch ein eigenwilliger kleiner Kerl. Zu allem sagt es erst einmal „Nein“, und so nennen es alle bald das „Neinhorn“. Das Neinhorn sieht von vorne aus wie ein Einhorn und von hinten wie ein Pferd.
Was auch vorgeschlagen wird im paradiesischen Herzwald: vom gezuckerten Glücksklee zu essen oder sich von den weichen Knuddelengeln beschmusen zu lassen oder an rosa glasierten Äpfeln zu lutschen und über den funkelnden Regenbogen zu rutschen – zu allem sagt das Neinhorn „nein!“. Alles geht ihm total auf den Keks.
Bis es anfängt, sein eigenes Programm zu entwerfen: im dreckigen Schlamm zu spielen, angedatschte Äpfel zu essen, sich mit dem schwerhörigen Waschbären zu verständigen. Weil der immer „was?“ fragt, nennt ihn das Neinhorn einfach „Wasbär“. Die beiden neuen Freunde treffen dann noch den NahUND und lernen die Prinzessin KönigsDochter kennen. Die heißt so, weil sie immer das letzte Wort mit „doch!“ haben muss. Die Freunde schaffen es tatsächlich, die Prinzessin aus ihrem Turm zu befreien, und führen dabei noch einen interessanten Dialog mit „nein“ und „doch“. Alle Freunde sind zusammen bockig, und das macht total Spaß. Und die Moral von der Geschicht´? Es gibt keine, denn die soll sich jedes Kind gefälligst selbst ausdenken.
Ein amüsantes Bilderbuch für Kinder ab vier Jahren mit viel Wortwitz und Sprachspielerein. Ein Spaß für die ganze Familie, denn es lädt am Ende des Buches zu weiteren Sprachspielereien für alle ein. Die Illustrationen von Astrid Henn nehmen gut den Humor der Texte auf und lassen Leser wie Vorleser schmunzeln.
Das Buch ist im Carlsen-Verlag erschienen, umfasst 38 Seiten und kostet 13 Euro.
Barbara Raudszus
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