Der Titel dieses Buches mutet erst einmal etwas befremdlich an, bis sich im Laufe des Geschehens herausstellt, dass er sich auf ein wertvolles Gemälde gleichen Namens bezieht. Dieses Bild gehörte wahrscheinlich dem Kunsthändler Itzig Goldmann, der während des Dritten Reiches all seine Schätze abgeben musste. Angeblich wurde es in die Seitenwand eines Koffers eingenäht.
Hannah, eine Nachfahrin Goldmanns, versucht herauszufinden, wo das Gemälde geblieben ist. Ihre Großmutter Evelyn, eine verbitterte, wortkarge alte Frau, möchte nicht mit der Vergangenheit konfrontiert werden und blockt Hannahs Fragen durchweg ab, obwohl sie die letzte Überlebende ist, die etwas über den Verbleib des Bildes wissen müsste.
Die Suche nach dem Bild stellt zwar die Rahmenhandlung dar, aber eigentlich geht es um mehrere Generationen starker Frauen einer Familie. In welcher Zeit, zu welchen Bedingungen sie gelebt, überlebt oder es nicht geschafft haben, dem Leben die Stirn zu bieten, das ist das eigentliche Thema des Romans. Es ist ein Stück Zeitgeschichte, authentisch und fesselnd zu lesen.
Das Buch ist im Deutschen Taschenbuchverlag (dtv) erschienen, umfasst 366 Seiten und kostet 22 Euro.
Barbara Raudszus
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