Im vierten Kinderbuch der „Baby-Universität“ geht es um die Quantenphysik. Wieder wählt Chris Ferrie einen Ball, dieses Mal einen mit und einen ohne Energie. Mit der Lupe erkennen wir, dass Bälle aus Atomen bestehen, in denen Elektronen um Neutronen und Protonen kreisen. Das Elektron kann sich nur auf bestimmten Bahnen bewegen. Das mit der höchsten Energie befindet sich auf der äußersten Bahn, das mit der niedrigsten auf der innersten. Das Elektron kann Energie aufnehmen und hochspringen oder abgeben und absinken. Diese Energiemenge bezeichnet man als „Quant“ – und schon ist unser Kleinkind ein Quantenphysiker!
Einsteins Relativitätstheorie widmet Ferrie das nächste Buch. Er erklärt sie so plausibel und einfach, dass auch Kleinkinder Zugang dazu erhalten. Wieder wählt er einen Ball, der mehr oder weniger Masse besitzt und den Raum – hier dargestellt durch ein zweidimensionales Netz – mehr oder weniger krümmt. Ein kleines Teilchen taucht auf und wird durch den gekrümmten Raum von seiner ursprünglichen Richtung abgelenkt. Ein drehender Ball zerrt am Raum, aber der Raum zerrt auch an der Masse. Ein Perspektivwechsel zeigt, wie die Masse den Raum krümmt. Wird nun die Masse stark verdichtet, mutiert sie zu einem „Schwarzen Loch“, dem wegen der starken Gravitation nicht einmal Licht entweichen kann. Wenn zwei Schwarze Löcher sich umkreisen, senden sie Gravitationswellen aus, die wiederum den Raum weiträumig dehnen und quetschen. So einfach ist das mit der Allgemeinen Relativitätstheorie!
Das dritte Buch behandelt die Evolution. Hierzu wählt Ferrie wiederum einen Ball, dieses Mal einen roten, der in einem Loch verschwindet. Immer neue Bälle entstehen, doch alle fallen durch dieses Loch. Bis ein Ball die Fähigkeit entwickelt, andersartige Bälle zu produzieren. Sie sind bunt und können sogar ihre Form verändern, fallen aber auch durch das Loch. Doch irgendwann ist ein Ball dabei, der zu groß ist für das Loch. Da er nicht verschwindet, kann er weitere Bälle produzieren. Unter diesen sind kleine, bunte, aber auch größere. Am Ende bleiben nur die großen Bälle übrig, ob bunt oder nicht. Das nennt man natürliche Auslese. Unsere kleinen Leser -oder besser: Zuhörer – erkennen schnell, wie die evolutionäre Biologie funktioniert. Die Co-Autorin Cara Florance lässt die kurzen, prägnanten Texte von Chris Ferrie mit einer klaren Formensprache lebendig werden.
Alle drei Bücher bestechen durch die einfachen Zeichnungen und die konsequente Reduktion eines komplexer Sachverhalte auf die wesentlichen Merkmale.
Die Bücher sind im Loewe-Verlag erschienen und kosten jeweils 9,95 Euro.
Barbara Raudszus
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