Celeste Ng: „Kleine Feuer überall“

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Dem Roman von Celeste ist das Motto „Für alle, die eigene Wege gehen und überall kleine Feuer legen“ vorangestellt. Tatsächlich beginnt der Roman mit einem Feuer in dem schönen Haus der Familie Richardson in Shaker Heights. In sämtlichen sechs Schlafzimmern hat jemand kleine Feuer angezündet, die dazu führen, dass das Haus bis auf die Grundmauern niederbrennt. Wahrscheinlich ist es die jüngste, pubertierende Tochter Izzy der Familie selbst gewesen. Doch die ist inzwischen verschwunden und kann nicht mehr befragt werden.

Mit einer Katastrophe fängt Celeste Ngs Roman an. Wie es dazu kam, wird auf 370 seiten erzählt. Es passiert vieles, und es geht immer wieder um Mütter, Töchter und Söhne.

Ein Jahr zuvor hatte Mia Warren mit ihrer Tochter Pearl eine Wohnung von Mrs. Richardson gemietet. Die allein erziehende Mia lebt sehr bescheiden und zieht seit Jahren mit ihrer Tochter von Ort zu Ort. Sie jobbt für den Lebensunterhalt als Putzfrau oder Bedienung, ist aber eigentlich Künstlerin. Ihre Leidenschaft gilt der Fotografie. Über eine New Yorker Agentin verkauft sie hin und wieder eine ihre Fotografien. Doch ein Geheimnis umgibt Mia Warren. Den Kontakt zu ihren Eltern hat sie abgebrochen, und fast scheint es, als sei sie die letzten Jahre auf der Flucht gewesen.

Als Mrs. Richardsons beste Freundin nach lange gehegtem Kinderwunsch endlich ein Baby zur Adoption erhält und Mia sich einmischt, weil die chinesische Mutter ihr Kind zurückhaben will, gerät ein Stein ins Rollen und wirbelt die Schicksale aller Protagonisten gehörig durcheinander.

Celeste Ng hat einen prallen Roman über sehr unterschiedliche Lebensentwürfe geschrieben, über Mutter-Tochter-Beziehungen, Pubertät und die Suche nach dem eigenen Lebensweg.

Das Buch ist im Deutschen Taschenbuchverlag (dtv) erschienen, umfasst 382 Seiten und kostet 22 Euro.

Barbara Raudszus

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