Vor genau einem Jahr waren sie schon einmal in Darmstadt, die fünf Sänger des Wiener Staatsopernorchesters, die den „Comedian Harmonists“ der dreißiger Jahre nacheifern. Bis auf die Solo-Einlage des Klavier spielenden Baritons Johannes Glisser, der dieses Mal ein Lied vortrug, das von Georg Kreisler stammen könnte, und einige kleinere Umstellungen war fast genau dasselbe Repertoire zu hören wie beim letzten Mal. Kein Wunder, der Auftritt ist ja auch erst ein Jahr her. Die Sänger haben sich – verständlicherweise – während dieser zwölf Monate weder äußerlich verändert noch sind sie sichtbar gereift oder gar gealtert. Das Repertoire fließt ihnen immer noch genau so souverän von den – mal weit geöffneten, mal gespitzten – Lippen wie „einst im Dezember“, und der szenische und musikalische Witz hat sie auch nicht verlassen. Die Tatsache, dass sie bereits nach einem Jahr wieder in Darmstadt auftraten, bestätigt eindeutig Hermann Thyringers (Bass) explizite Aussage, das Sextett habe sich in Darmstadt immer sehr wohl gefühlt. Und so wurden sie auch dieses Mal erst entlassen, nachdem sie aufgrund des hartnäckigen Beifalls sowohl den „Kaktus“ als auch die „Veronika“ zum Besten gegeben hatten. Ansonsten gilt die Rezension vom Dezember 2016 auch für diesen Auftritt in vollem Umfang.
Frank Raudszus
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