Was wäre das Leben ohne Geheimnisse? Ein bißchen davon braucht jeder Mensch – besonders aber Kinder. Die kleine Maya ist deshalb recht missmutig, denn alle Kinder in ihrem Kindergarten haben Geheimnisse – nur sie nicht.
Ihre Mama rät ihr, doch einfach zu behaupten, sie habe eines. Das versucht Maya gleich am nächsten Tag, doch die anderen Kinder schnallen sehr schnell, dass Maya lügt. Maya fühlt sich ausgegrenzt und baut ihre Problem in ihre Träume ein. Doch das löst gar nichts, und so schlurft sie antriebslos zum Frühstück. Da entdeckt sie eine wunderschöne kleine Schatztruhe auf dem Frühstückstisch. Sie ist verschlossen und birgt ein Geheimnis in sich.
Als sie das verriegelte Schatzkästchen mit in den Kindergarten nimmt, ist sie der Star unter den Geheimniskrämern. Alle Kinder wollen das Geheimnis lüften. Der freche Oskar versucht es sogar mit Gewalt, wird aber von Maya noch rechtzeitig ertappt….
Die Geschichte findet noch ein sehr überraschendes Ende – aber Geheimnisse verrät man nicht, schon gar nicht in einer Buchbesprechung.
Hubert Schirneck hat eine spannende Geschichte um das Thema „Geheimnis“ verfasst, die sich ganz am Alltag von Kindergartenkindern orientiert. Das Problem der kleinen Maya wird in vielen Facetten dargestellt und einer realistischen Lösung zugeführt. Sabine Wiemers hat die Story in prägnante und durchaus amüsante Bilder umgesetzt, so dass auch Vorleser ihren Spaß an den Illustrationen haben werden. Mit Kindern wird man gut ins Gespräch kommen, wenn man mit ihnen über die Mimik und Gestik der dargestellten Personen spricht. Ein ansprechendes, intelligentes Kinderbuch für Kinder ab vier Jahren.
Das Buch ist im Tulipan-Verlag erschienen und kostet 14,95 Euro.
Barbara Raudszus
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