Charles Frazier: „Ins Dunkel hinein“

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Ein Roman über ein Familienschicksal in den USA der sechziger Jahre.

Buchumschlag

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Luce, eine junge Frau, lebt seit drei Jahren in einer einsamen Lodge in schöner Landschaft irgendwo in North Carolina, nachdem ihr Dienstherr verstorben ist. Sie vermisst nichts in ihrer Einsamkeit, schon gar nicht die moderne Welt mit ihrem Trubel. Ihre tägliche Realität  beschränkt sich auf die Landschaft, das Wetter und die Tiere. Am späten Abend hört sie gerne Radio.

Da brechen eines Tages die Kinder ihrer verstorbenen Schwester in ihr ruhiges Leben ein. Die Zwillinge Dolores und Frank sind völlig verstört, sprechen nicht und reagieren kaum auf Ansprache. Für Luce, die keinerlei Erfahrungen in der Kindererziehung hat, beginnt eine Zeit der Beobachtung und der vorsichtigen Annäherung. Gelingt es ihr, das Vertrauen der Kinder zu gewinnen und die Kleinen aus ihrem Gefängnis der Angst zu befreien? Was ist mit den Kindern passiert? Hat ihre Verstörung mit dem Tod ihrer Mutter zu tun? Irgendwie könnte all diese Fragen nur Bud beantworten, der zweite Ehemann von Luces Schwester. Doch der ist ein mieser Typ und selbst völlig gestört.

Gerade, als sich die Kinder gegenüber Luce etwas zu öffnen beginnen, erscheint Bud auf der Bildfläche, und die Dinge nehmen einen dramatischen, für alle Beteiligten lebensgefährlichen Verlauf.

Charles Frazier hat einen bedrückenden Roman über eine amerikanische Gesellschaftsschicht geschrieben, die sozial und emotional schwer gestört ist und glaubt, ihre Probleme mit Drogen, Waffengewalt und Mord lösen zu können. Schwierig wird es für Menschen wie Luce, die andere Wege gehen wollen. Und auch sie blickt auf eine schwere Vergangenheit zurück, die erst langsam ans Licht kommt.

Der Roman „Ins Dunkel hinein“ ist im Zsolnay-Verlag unter der ISBN 978-3-552-05091-6 erschienen, umfasst 349 Seiten und kostet 19,90 €.

Barbara Raudszus

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