David Hewson/Sven Sveistrup: „Das Verbrechen“

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Kommissarin Lunds erster Fall

Ein junges Mädchen hetzt durch einen Wald. Sie flieht vor einem unsichtbaren Verfolger, stolpert, rappelt sich wieder auf, denkt an ihren starken Vater, der sie jetzt beschützen würde. Doch niemand rettet sie.

Am nächsten Tag wird sie tot im Kofferraum eines schwarzen Kombis aufgefunden, den jemand in einem Kanal versenkt hat.

Kommissarin Lund bekommt den Fall auf den Tisch. Wie eine Besessene arbeitet sie an der Aufklärung. Ihr Kollege Meyer hat es nicht leicht, denn Lund ist eher eine Einzelkämpferin, die wenig Informationen rauslässt und noch dazu einen schroffen Umgangston pflegt. Lund ist geschieden, Allenerziehende ihres zwölfjährigen Sohnes Mark und hat eine Mutter, die ständig einspringt, aber keinen Dank dafür erntet.

Bengt ist Lunds neuer Freund, mit dem sie von Kopenhagen nach Schweden übersiedeln will. Alles ist schon vorbereitet, doch der Mord an dem Mädchen und seine Aufklärung haben für Lund absoluten Vorrang. Geradezu zwanghaft muss sie den Fall aufklären. Dabei treten Privatleben und Kind vollkommen in den Hintergrund.

Der Kriminalroman beleuchtet unter anderem die Facetten des politischen Lebens. Hier wird vertuscht und gelogen, um ja keine Wählerstimmen zu verlieren. Jede politische Sitzung ist wichtiger als die Aufklärung des Mordes an einer jungen Frau. Auf der anderen Seite lernt der Leser die Familie des Opfers kennen. Verzweifelte Eltern, die nach Antworten und Aufklärung suchen und deren Beziehung durch den Mord an ihrer Tochter zu zerbrechen droht.

Auch die Partysucht vieler Jugendlicher wird thematisiert. Drogenkonsum, ein geheimer Partykeller in der Schule des Opfers und sexuelle Exzesse, die mit dem Handy gefilmt werden.

In all diesen Szenen scheint das Mordopfer verkehrt zu haben. War sie ein zufälliges Drogenopfer? War sie die heimliche Geliebte eines Politikers? Geriet sie über einen Chatroom an ihren Mörder? Fragen über Fragen, Spuren über Spuren, verzweifelte Eltern, die das Doppelleben ihrer Tochter nicht mehr begreifen, und mittendrin Kommissarin Lund, die ihr Bestes gibt und beinahe selbst Opfer wird.

Das Buch „Verbrechen“ ist im Zsolnay-Verlag unter der ISBN 978-3-552-05598-8  erschienen, umfasst 798 Seiten und kostet 21,90 €.

Barbara Raudszus

 

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