Version 1.0.0

Yanick Lahens: „Mondbad“

Die haitianische Schriftstellerin Yanick Lehans (geb. 1953 in Port-au-Prince) ist bei uns bisher wenig bekannt. Jetzt hat der Litradukt Verlag ihren bereits 2014 auf Französisch erschienenen Roman „Bain de Lune“ unter dem deutschen Titel „Mondbad“ herausgegeben. Lahens Roman „Sanfte Debakel“ ist bereits 2021 bei Litradukt erschienen. Version 1.0.0 Yanick Lahens ist in Paris aufgewachsen und […]

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Meinolf Brüser: „Es ist alles Windhauch“

Der Untertitel dieses Buches lautet „Bach und das Geheimnis der >>Kunst der Fuge<<“ und verweist damit sowohl auf die Spezialität als auch auf die Komplexität dieses Buches. Johann Sebastian Bachs Werkliste endet mit dem Eintrag BWV 1080; höhere Einträge stammen aus späteren wissenschaftlichen Arbeiten, deren Ergebnisse man ans Ende gestellt hat. Den eigentlichen Abschluss des […]

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Cover

Antje Rávik Strubel: „Der Einfluss der Fasane“

In Antje Rávik Strubels neuem Roman geht es um die Rolle der Medien in unserer aufgeregten, zu schneller Empörung bereiten Zeit. Eine falsche Überschrift zu einem Artikel zur falschen Zeit kann zu einem Shitstorm führen, der berufliche Existenzen vernichtet. Das geschieht der gestandenen Journalistin Hella Karl, der Leiterin des Feuilletons einer angesehenen Berliner Tageszeitung. Mit […]

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Jean-Baptiste Andrea: „Was ich von ihr weiß“

Der Roman beginnt im Jahr 1986 mit dem Ende des Protagonisten Michel Angelo Vitaliani, der seine Todesstunde im Kreise von 32 Mönchen in der Abtei eines ligurischen Klosters verbringt. Der Sterbende lebt seit vierzig Jahren im Kloster, ohne je ein Gelübde abgelegt zu haben. Er hat als Bildhauer den Kreuzgang und die romanischen Kapitelle mit […]

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Arne Molfenter: „Leó Szilárd – Der Mann hinter der Bombe“

Im kommenden August jährt sich zum achtzigsten Mal der erste – und hoffentlich letzte – Abwurf von Atombomben auf menschliche Siedlungen, der den Städtenamen Hiroshima und Nagasaki traurigen Kultstatus verliehen hat. Der Journalist Arne Molfenter erinnert in seinem Buch, wohl nicht zuletzt aus diesem Grunde, an einen Mann, der gleichzeitig einer der Entdecker und größter […]

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Marionette der Mächtigen

Als der Komponist Alban Berg Anfang der 1920er Jahre Georg Büchners Schauspiel „Woyzeck“ sah, beschloss er umgehend, dieses Werk in eine Oper zu kleiden. Die Premiere im Jahr 2025 polarisierte das Publikum, da die atonale Musik der zeitgenössischen Komponisten – Schönberg, Webern Berg – die Aufnahmefähigkeit zu stark strapazierte. Heute, hundert Jahre später, sieht das […]

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Prima facie – optime!

Um gleich im Wortbild dieses Theater-Titels zu bleiben: „optime“ ist nicht der Ablativ wie bei „facie“, sondern der Vokativ, den die Römer als besondere emotionale Betonung einer Aussage benutzten. „Prima facie“ ist der Titel des Theaterstücks der australischen Britin Suzie Miller und bedeutet soviel wie „auf den ersten Blick“. Im engeren juristischen Sinne gilt dieser […]

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Liebesleid und surreale Sehnsucht

Für das 9. Kammerkonzert hatte das Staatstheaters Darmstadt das „Chorwerk Ruhr“ engagiert, ein international renommiertes Gesangsensemble mit imponierenden Referenzen. Dazu hatte man mit der Stadtkirche Darmstadt eine besonders passende Umgebung ausgewählt, denn hier herrschen ganz andere klangliche Bedingungen als in der während der Restauration des Kleinen Hauses üblichen Orangerie. Der Chor besteht aus jeweils zwölf […]

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Dieter Thomä: „POST – Nachruf auf eine Vorsilbe“

Seit nunmehr Jahrzehnten geistert das kurze Wort „post“ als Vorsilbe verschiedenster Epochen und philosophischer Konzepte durch die intellektuellen Diskurse der westlichen Welt. Die geläufigste – aber durchaus nicht einzige oder gar wichtigste – ist dabei wohl die „Postmoderne“, die Vertreter aller Branchen gerne im Mund und in der Feder – bzw. Tastatur – führen. Dabei […]

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Die Verzettelung der Revolution

Die Oper „Die Stumme von Portici“ von Daniel-Francois Auber – Libretto Eugen Scribe – handelt von einem Aufstand napolitanischer Fischer gegen die spanische Besatzung im 17. Jahrhundert. Der Hintergrund der Uraufführung im Jahr 1825 war natürlich die restaurative, sprich: autoritäre Situation im Europa nach Napoleons endgültiger Niederlage. So versuchten Scribe und Auber durchaus, die vielleicht […]

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